Gruppenbild mit internationalen Besucher*innen der Friedensorte aus dem Lutherischen Weltbund und den Initiator*innen der Friedensorte.

Internationale Beobachter*innen ziehen überwiegend positive Bilanz bei ihren Besuchen bei den acht Friedensorten.

Viel Licht, wenig Schatten.

Bereits 2016 entschied die Synode der Landeskirche Hannovers, dem Wunsch nach einer "Kirche des gerechten Friedens", sichtbare Handlungen folgen zu lassen. Seither gibt es in der Landeskirche acht Friedensorte, die nun von Mitgliedern von Partnerkirchen genauer unter die Lupe genommen werden sollten. "Wir sind dankbar, dass Sie so weit gereist sind, um die Friedensorte zu besuchen" sagte Oberkirchenrat Dirk Stelter am Ende einer langen Reise, die die Delegierten auf sich genommen hatten. Sie kommen aus den Partnerkirchen des ELM und waren zunächst in Krakau bei der Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes, bevor sie sich auf eine  beschwerliche Reise von dort mit der Bahn nach Uelzen zur Woltersburger Mühle machten. An der Mühle blieb nicht viel Zeit auszuruhen, denn von dort aus besuchten je zwei bis drei Menschen die Friedensorte mit dem Ziel, ihre Eindrücke zu bündeln und den Initiiatoren der Friedensorte vorzutragen. Es ging um mögliche Perspektiven, Ideen, Bemerkungen und Empfehlungen.

Starke Symbole der Hoffnung

Die Anmoderation übernahm Bischof Bvumbwe aus der Ev.-luth. Kirche in Malawi (ELCM). Er bedankte sich für die Einladung und die dahinterstehende logistische Arbeit und fasste die Erlebnisse der Delegierten zusammen: "Wir haben Orte des Friedens erlebt. Es war überwältigend so viele unterschiedliche Orte zu erleben und wir erleben sie alle anders, denn wir kommen aus sehr unterschiedlichen Ländern." Den eigentlichen Report trug Susan Matroos aus der Ev.-luth. Kirche im Südlichen Afrika (ELCSA) vor. Sie betonte, dass alle Besuchsgruppen "das proaktive Vorgehen" der Friedensorte gut fanden. "An allen Orten haben wir starke Symbole der Hoffnung erlebt. Proaktiv, intentional und ganzheitlich." Frieden bedeute nicht die Abwesenheit von Krieg, sondern das Errichten von starken, inklusiven Gemeinschaften. "Frieden bedeutet Selbsterkenntnis und Gemeinschaft und wird bedroht von Rassismus, fake news, Verschwörungstheorien und einfachen Anworten." 

Wissen von Partnern und Jugend stärker einbeziehen

Was den meisten Friedensorten allerdings fehle, seien die jungen Menschen, "die jüngere Generation fehlt deutlich" und die Aufarbeitung der Geschichte der Migration, die als Werkzeug eingesetzt werden könne, um Migration selbstverständlicher zu machen.

Außerdem konzentrierten sich die Friedensorte stark auf Prävention und weniger auf Konfliktmediation. "Da könnte ein Austausch mit den Partnerkirchen helfen und auch mit Mitgliedern der lokalen Kirchen." Matroos betonte als Sprecherin der Gruppe, dass das Wissen und die Erfahrung von Partnerkirchen in Konfliktlösungen miteinbezogen werden solle und  die Untersuchungsergebnisse mit den Partnerkirchen geteilt werden. Denn sie stünden vor ähnlichen Herausforderungen, allein deshalb sei der Austausch notwendig.

Insgesamt bescheinigten die Delegierten, dass die Friedensorte das Potential hätten, nicht nur ein weiteres Programm zu sein, sondern zu einer echten Bewegung zu werden. "Die Landeskirche ist privilegiert solche Orte zu unterstützen. Sie können Agenten des Wandels sein." so Matroos stellvertretend für die ganze Gruppe.

Dass dies tatsächlich gelingen könnte, zeigte ein Redebeitrag von Silvia Genz, Kirchenpräsidentin der Evangelische Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (IECLB), die in Brasilien einen Platz für einen Friedensort suchen möchte "mit dem, was wir in Brasilien erlebt haben, mit unseren Themen."      

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