Beten für den Frieden weil die Welt alles andere als friedlich ist.

Friedensgebet in der Peter-Paul-Kirche mit internationaler Beteiligung

In dem fast schon traditionellen Friedensgebet freitags abends in der Peter-Paul-Kirche, das zu Beginn des Ukraine-Kriegs begonnen wurde, wurde diesmal beleuchtet, inwiefern es unfriedliche Situationen in Südafrika und Indien gibt.

Mit Bischöfin Naledzani Josephine Sikhwari aus der Ev.-luth. Kirche im Südlichen Afrika (ELCSA) und Pastor Ramakrishna Nulakani (genannt: Reverend Daniel) aus der Ev.-luth. Kirche des Guten Hirten (GSELC), Indien waren zwei Delegierte der Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes bei der Abendandacht, die derzeit Gäste des Ev.-luth. Missionswerks sind und sich den Friedensort2GO-WEG ansehen.

Wir leben in einer Welt ohne Frieden

Pastor Daniel beschrieb eine Welt ohne Frieden, in der es Bürgerkriege gebe, die zum Teil dem Machtwillen aber auch der Armut und der mangelnden Bildung geschuldet seien. In seiner Wahrnehmung haben viele Christen versucht, die Ungleichgewichte in der Verteilung von Reichtum und Bildung in ein Gleichgewicht zu bringen zum Beispiel durch die Gabe des Dialogs aber auch durch „Akte der Barmherzigkeit“ also klassische Wohltätigkeit überall auf der Welt.

Er erzählte, dass bevor das Christentum Indien erreichte, Dalits (Menschen aus der Kaste der Unberührbaren) höherstehenden Kasten nichts galten. "Außerhalb der hochstehenden Kasten hatte niemand das Recht auf Bildung, das Recht, zu reden, ja das Recht, zu leben. Aber als das Christentum nach Indien kam, klopfte die Bildung an die Tür der gewöhnlichen Menschen, der Dalits, der Unberührbaren und aller unterdrückten Kasten. Der Frieden und die Einheit zwischen den Kasten begann in Indien mit dem Christentum. Die unterdrückten Menschen durften keine Hindu-Tempel betreten und die Straßen der höheren Kasten nicht benutzen."

Heute, so Daniel, sei das anders: "Heute können wir mit unseren Motorrädern auf diesen Straßen fahren. Manche Hindu-Organisationen tun heute ihr Bestes, um Dalits den Zugang zu den Hindu-Tempeln zu ermöglichen, einige Politiker versuchen mit Dalits zu essen. Aber bei den Hindu-Fundamentalisten ist die Diskriminierung nach wie vor da!"

Daniels Überzeugung nach, würde es wenn die Welt als Ganzes sich auf Jesus besönne, keine Kriege im Land und zwischen Ländern wie Russland und der Ukraine geben. "Und auch die Probleme zwischen Kirchen, Organisationen und Weltorganisationen würden sich lösen lassen mit der Gnade, die im Überfluss verfügbar ist in Jesus. Johannes 1, 16 sagt: "Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.“ Möge die Gnade Gottes um uns sein und Frieden und Einheit unter uns und die Kirchen Indiens und überall auf der Welt bringen."

Die Menschen in Südafrika sind wütend

Für Südafrika stellt Bischöfin Sikhwari fest, dass Südafrika eines der letzten Länder war, das die Demokratie eingeführt hat. Mit der Wahrheits- und Versöhnungskommission seien viele Hoffnungen auf Frieden verbunden gewesen, die leider nicht erfüllt worden seien. "Die Menschen sind wütend, weil alles schlechter wird. Es gibt nicht genug Wasser: Weil nicht ausreichend Strom vorhanden ist, gibt es lange Zeiten, in denen der Strom rationiert wird. Es entsteht ein Klima des Misstrauens und der Angst und die Menschen versinken in Hoffnungslosigkeit. Die Kirche versucht in diesen schwierigen Zeiten, die Hoffnung hoch zu halten aber wir erreichen die Menschen mit unseren Botschaften nicht mehr. 2024 wird es in Südafrika neue Wahlen geben. Bis dahin beten wir für Frieden."

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