Spiritualität, Weihrauch und Musik

Partnerschafts-Engagierte aus niedersächsischen Kirchengemeinden erlebten ein informatives und musikalisch mitreißendes Wochenende.

"Warum gibt es in südafrikanischen evangelisch-lutherischen Gottesdiensten Weihrauch und Messdiener*innen? Wie drückt sich meine Spiritualität hier in Deutschland aus?" Diese und andere Fragen stellten sich jetzt Partnerschafts-Engagierte der Landeskirchen Hannovers und Schaumburg-Lippe bei einerTagung des ELM zum Thema "Spiritualität in Südafrika und Deutschland – zwischen Tradition und Moderne". Organisiert wurde sie von Marlene Altebockwinkel, Referentin für internationale Partnerschaften, und Dr. Joe Lüdemann, Referent Globale Kulturelle Vielfalt und Ökumenische Zusammenarbeit Südafrika, Botsuana, Eswatini.

Seit über 40 Jahren bestehen Partnerschaften von niedersächsischen Kirchengemeinden zur Ev.-luth. Kirche im südlichen Afrika (ELCSA), eine der ELM-Partnerkirchen. Ein Nebeneffekt dieser Partnerschaften ist das interkulturelle Lernen, etwa über Gottesdienste und Spiritualität. Der Austausch über fremde spirituelle Elemente führt auch dazu, die eigene Praxis zu reflektieren.

Während der Tagung zeigte Prof. Dr. Moritz Fischer von der Fachhochschule für Interkulturelle Theologie Hermannsburg die unterschiedlichen historischen Wurzeln und gegenwärtige Praktiken der Spiritualität von Christ*innen in Deutschland auf, zum Beispiel Friedensgebete, Taizé-Andachten, "Stille Zeit", die 7-Schritte Methode des Bibelgesprächs, Meditationskreise und viele mehr.

Pastor Ntuthuko Nkosi von der ELCSA erklärte per Zoom, wie die "Afrikanisierung" des lutherischen Gottesdienstes in Südafrika die Spiritualität der Gemeindeglieder verändert: "So wie Martin Luther Volkslieder mit christlichen Texten füllte, nehmen wir Melodien und Riten unserer Zulu-Kultur und füllen sie mit christlicher Botschaft." In Südafrika lernen schon die Kinder im Gottesdienst bei den schwungvollen Liedern mitzusingen und zu beten und über den eigenen Glauben zu sprechen. Das begleitet sie in allen Bereichen kirchlichen Lebens.

Neben dem Wissen, das die Teilnehmenden von der Tagung mitnahmen, bestärkte das Zusammensein sie erneut in ihrer Überzeugung, dass die Begegnungen mit Christ*innen auf der anderen Seite der Welt das Herz kirchlicher Partnerschaftsarbeit bilden.

Am Samstagabend stießen die Süd-Nord Freiwilligen des ELM aus Südafrika hinzu. Beim "Wohnzimmer-Konzert im Aira-Saal mit dem südafrikanischen Musiker-Duo Qadasi & Maqhinga machten sie bei der Mischung aus traditioneller Musik der amaZulu und westlichem Pop begeistert mit und brachten in dem mit 80 Gästen gut gefüllten Raum das Hermannsburger Publikum in Bewegung.

Nach einem erlebnisreichen Wochenende kehrten die 25 Teilnehmenden der Tagung am Sonntagmittag ermutigt nach Hause zurück, um mit frischem Elan ihre Partnerschaftsarbeit mit Südafrika in Gemeinde und Kirchenkreis fortzusetzen.

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