Indien: Ausbeuterische Arbeit

Kaum oder keinen Lohn bekommen junge Menschen für drei Jahre Arbeit.

Sumangali, - ein schönes tamilisches Wort -bedeutet glückliche Braut. Mit dem erarbeiteten Lohn der jungen Arbeiterin in der Bekleidungsindustrie von 3 Jahren kann ihr Brautpreis bezahlt werden. Besonders Spinnereibesitzer und Bekleidungsfabriken in Tamil Nadu, dem Gebiet unserer Partnerkirche TELC, benutzen diesen Begriff, junge Mädchen in ausbeuterische Arbeit mit Verträgen an die Arbeit zu binden. Am Ende der 3 Jahre ist das Gesamtgehalt wenige 100 Euro. Manchmal entsteht ein Vorwand eines Verstoßes gegen die Arbeit im letzten Monat, um das gesamte Gehalt nicht auszahlen zu müssen. Heute wird das Wort Sumangali nicht mehr so häufig verwendet. Die Praxis aber ist geblieben. Es wird vom Camp Labour System geredet, wo die jungen Frauen in sogenannten Hostels auf dem Gelände der Fabrik in moderner Sklaverei leben.

Die ILO hat die Kriterien für Zwangsarbeit festgelegt: Irreführung oder falsche Versprechen über die Art der Arbeit, keine Bewegungsfreiheit, psychologischer Zwang. Dies trifft für die Arbeitsbedingungen der jungen Frauen zu. Am Ende dieser Lieferkette steht unser T-Shirt oder die Jeans. Setzen wir uns für menschenwürdige Arbeitsbedingungen entlang der globalen Lieferkette ein.

Eine Statement von Prof. Dr. Margaret Kalaiselvi

Prof. Dr. Margaret Kalaiselvi arbeitet am Principal Tamilnadu Theological Seminary (TTS), Madurai, Indien.

Was kann ich gegen ausbeuterische Arbeitsbedingungen tun?

Als Verbraucher*in haben wir Einfluss. In dieser Bildergalerie zeigen wir ein paar Handlungsoptionen auf.