Wandern im finstern Tal und die Einladung zum Neuanfang

Ein Impuls von Horst Hinken

„Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich“ (Psalm 23,4).

Häusliches Gebet, regelmäßiger Kirchgang und eine enge Bindung an die luth. Kirchengemeinde waren in meiner Kindheit Selbstverständlichkeiten und blieben bis heute prägend. Der Konfirmandenunterricht ist dann eine gute Vorbereitung auf ein ehrliches, persönliches Ja zum dreieinigen Gott und ein immerwährendes Einüben gewesen, eines bewusst gelebten Glaubens in besonderer Bindung an die Person Jesu.

Dies führte zu einem Leben, das darum bemüht war und ist, sich gründen zu lassen im Wort Gottes und sich an die Person Jesu zu binden, hin zu einem tätigen Christsein. Das ging und geht nicht ab ohne Blessuren. Da gab es schwere Krankheit, Abschiede von geliebten Menschen, Orten und vermeintlichen Wahrheiten. Ich litt und leide am eigenen Scheitern, Versagen und persönlicher Schuld und Sünde.

Jedoch bei all diesem „Wandern im finstern Tal“ erlebte ich auch immer wieder Gottes Hilfe: manchmal durch menschliche Nähe, Fürsprache, tatkräftige Unterstützung, Zeichen der Zuneigung und Liebe sowie manch gutes Wort – vor allem wenn es hieß: “Ich verzeihe dir und vergebe dir Deine Schuld und Sünde.“ Für mich sind dies innigste Momente der Nähe Gottes: Sündenvergebung und Einladung zum Neuanfang.

Lieber Jesus,
habe Dank dafür, zu Dir
gehören zu dürfen
und mich von Dir geliebt zu wissen,
dass Du Deine Nähe, Hilfe,
Trost und Zuspruch schenkst.

Habe Dank dafür, zu Dir kommen zu dürfen
mit allem Dunklen in meinem Leben,
meiner Schuld und Sünde
und dass Du immer wieder Vergebung zusprichst
und mich fröhlich und getrost
meinen Lebensweg gehen lässt.
Amen