Ich muss Gott nichts vormachen

Ich bin ein Kriegskind und wurde erst mit sieben Jahren getauft. Ich kann mich also daran erinnern, wofür ich dankbar bin. Mein Vater war aus der Kirche ausgetreten, aber er las meinem Bruder und mir nach der Taufe zu Hause vor, wie Jesus die Kinder gesegnet hatte.

„Ich und Gott“, - das ist eine lebenslange Geschichte, eine Geschichte des Entdeckens, eine Geschichte von Sehnsucht, Abwenden und Angezogen werden. Zuerst war immer Gott wichtig. Viel später kam Jesus dazu. Von dem hatte ich damals in der Kirche nicht viel gehört und noch weniger verstanden, was mir heutzutage seltsam vorkommt. Erst in Peru begann ich, Manches zu begreifen und zu ergreifen.

Ich habe immer das Gefühl, ganz am Anfang zu stehen. Andere haben ein ganz anderes Bild von mir als ich es selbst habe. Ich bin froh und dankbar, dass ich Gott nichts vormachen kann und muss. Er kennt mich, und ich begreife immer mehr, dass er mich trotzdem liebt. Aber ich würde doch gerne mehr vorankommen auf diesem Weg. Mir bleibt nicht mehr so viel Zeit. Ich habe oft Angst, diese kostbare Zeit zu vergeuden mit zig Dingen, die gar nicht wichtig sind.

Gottes und Jesu Geist bewahre mich davor! Ich hätte jetzt so viel Zeit für das Wesentliche, eben für Gott, für Jesus. Aber ich lasse mich ständig ablenken. Ich bin dankbar für alle Menschen, die Gott mir in meinem Leben geschickt hat und die mich angeregt und angestoßen haben. So ein Mensch möchte ich auch für andere sein, möchte von mir und Gott erzählen.

 

Herr Jesus, ich stehe in der letzten Etappe meines Lebens,
bin sozusagen in der Zielgeraden.
Du kannst mich auch jetzt noch gebrauchen,
obwohl ich mich selbst oft für unbrauchbar halte.

Bei dir ist ja nichts unmöglich.
Lass mich nicht unnütz meine wertvolle Zeit vertun,
die ja eigentlich deine Zeit ist.
Du hast sie mir geliehen, und ich danke dir für jeden Tag,
den du mir schenkst.

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