Gott ist schön und liebt die Schönheit

ein Impuls von Indra Grasekamp für das Wort zum Sonntag, Cellesche Zeitung 11.11.2023

Whitening Zahnpasta, Faltencreme, Tonic für die Haare, revitalisierende Augencreme, Aufbaupräparate, Vitamine, probiotische Kulturen und vieles mehr. Diese Produkte kennen Sie sicher aus diversen TV-Werbungen, aus den Regalen in den Drogerien und womöglich befinden sie sich auch bei Ihnen zu Hause.

Alle diese Mittel versprechen uns jugendliches Auftreten, Gesundheit und Schönheit. Sie signalisieren uns aber gleichzeitig, dass wir so wie wir sind, nicht gut genug sind. Nicht gut genug in unserem Aussehen, nicht gut genug mit unserer Fitness; einfach nicht ausreichend den Alltag in unserer Gesellschaft zu bestreiten.

Und Hand aufs Herz: wie häufig haben wir selbst schon vor dem Spiegel gestanden und uns über die grauen Haare, die Fältchen oder die zu vielen Pfunde geärgert, und uns gewünscht „schöner“ zu sein.

Doch was heißt eigentlich „schön“? Geht es dabei wirklich um das makellos geschminkte Gesicht, die vollen roten Lippen, den stahlharten und durchtrainierten Körper, oder ist mit Schönheit nicht viel mehr gemeint.

13Du bist es ja auch, der meinen Körper und meine Seele erschaffen hat, kunstvoll hast du mich gebildet im Leib meiner Mutter. 14Ich danke dir dafür, dass ich so wunderbar erschaffen bin, es erfüllt mich mit Ehrfurcht.“ (Ps 139,13f)

Es geht bei der Frage nach Schönheit darum, mich selbst so zu akzeptieren, wie Gott mich erschaffen hat. Mit all den Gaben aber auch Schwächen, mit dem Körper den ich habe und der sich im Laufe des Lebens verändert. Sich selbst als Geschöpf Gottes zu sehen und sagen zu können: „Ich bin so gewollt. Ich bin schön“.

Um das anzunehmen, hilft es uns vielleicht, den Blick über das rein Körperliche hinaus zu lenken und zu sehen, dass unser Alltag voll ist von Schönheit. Schönheit in der Literatur, in der Kunst, in der Musik, in der Natur etc.

Diese Auffächerung, mit der wir uns auch beim ELM-Frauentag an diesem Samstag beschäftigen wollen, führt uns vor Augen, dass Schönheit mehr ist, als nur einem Ideal hinterherzujagen. Sie leuchtet in so vielen Facetten in unserem Alltag auf, warum also sollten wir uns selbst, die wir Teil dieser Schöpfung sind, nicht als schön bezeichnen: „Ich danke dir dafür, dass ich so wunderbar erschaffen bin“.

 

Indra Grasekamp ist Referentin für Weltweite Spiritualität im ELM und verantwortet u.a. den ELM-Frauentag.

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