Wo und wie hilft Kirche international?

Das war eines der Themen auf der Landessynode.

Das Ev.-luth. Missionswerk (ELM) ist aktuell in 17 Ländern tätig. Welche Hilfen benötigt werden, entscheiden die 22 internationalen Partnerkirchen des ELM vor Ort: „Sie kennen die lokalen Strukturen und Probleme am besten“, sagt Anette Makus, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising des ELM. „Dass wir anderen Ländern sagen, was sie brauchen, ist auch nicht mehr zeitgemäß.“

Erschreckend ist, dass sich ein Schwerpunkt bei den Anfragen der Partnerkirchen herauskristallisiert: Die Folgen des Klimawandels aufzufangen. Lange Dürrezeiten und Überschwemmungen sorgten so in Äthiopien für eine hohe Armut und große Fluchtwelle innerhalb des Landes. Die Migration löste an der Grenze zum Sudan erhebliche Konflikte unter Geflüchteten und Einheimischen aus. Denn beide Seiten kämpfen hier mit den Folgen der klimagemachten Armutswelle.

Auf Anfrage der Partnerkirche Ethiopian Evangelical Church Mekane Yesus (EECMY) unterstützt das ELM daher vier Projekte im Land, die sich der Deeskalation und Verbesserung der Lebensverhältnisse sowohl für Geflüchtete als auch für Einheimische verschrieben hat.

Mit einem Aufbau sogenannter „Friedensclubs“ in Schulen und dem Ausbildungsprogramm „Do-No-Harm“ (Füge keinen Schaden zu) zeigen Gemeindetrainer neue Wege für ein harmonisches Zusammenleben auf. 86 Prozent aller Teilnehmenden gaben an, dass sich dadurch das gesamte Gemeindeleben verändert hat und erstmals friedliche Treffen zwischen allen ethnischen Gruppen möglich waren – ob auf dem Marktplatz, in der Kirche oder auf dem Fußballplatz.

Frauen in prekären Lebenssituationen erhielten in Adama – einer äthiopischen Stadt mit zahlreichen Binnengeflüchteten – darüber hinaus eine Starthilfe in Form von Mikrokrediten und Materialien, um sich eine neue Existenz aufzubauen. Im Video stellt euch ELM-Referentin Gabriele De Bona das Projekt und die Arbeit des ELM in Äthiopien genauer vor.

Habt Ihr Lust, die Hilfsprojekte auch einmal live vor Ort kennenzulernen?

Das ELM-Freiwilligenprogramm „Seitenwechsel“ macht es möglich. Für viele Teilnehmende hat das ihre Sicht auf die Welt tatsächlich grundlegend verändert.

L. Gutowski (EMA)