Sommerkino: Der Waldmacher

Die Zuschauer*innen sitzen vor dem Naturfreundehaus in Hannover, während Tony Rinaudo sich um Bäume in verschiedenen Regionen Afrikas kümmert. Ein Film von Volker Schlöndorff.

Tony Rinauldo hat Ehrungen erhalten - z.B. den Alternativen Nobelpreis oder den inoffiziellen Titel Mutter Theresas Afrikas. Letzteren mag er nicht, da er keine Wunder verbringt. Dennoch hat Oskargewinner Volker Schlöndorff einen Film über ihn gemacht: „Der Waldmacher“ - ein beeindruckender Film über den australischen Idealisten Tony Rinauldo, der sein ökologisches Wissen für die (Wieder-)Bewaldung der Sahel-Zone einsetzt. Anlass für das ELM den Film in Kooperation mit dem Naturfreundehaus in Hannover zu zeigen. So geschehen an einem warmen Mittwochabend im August…

Der Missionar und Agrarökonom Tony Rinauldo hat bereits Anfang der 1980er Jahre mit viel Gottvertauen angefangen, Bewaldungsprojekte durchzuführen. Dabei hat er zum Beispiel ein riesiges und vermeintlich totes Wurzelnetzwerk unter der Erde gefunden und begonnen die Bäume mit einfachen Mitteln wiederzubeleben. Bei einigen Bäumen hat das schon dadurch geklappt, indem er die Anzahl der Triebe reduziert hat.

Das schenkt Hoffnung, das schenkt Wald und zeigt, was ein Mensch durch seinen Willen bewegen kann. Wald gibt Nahrung, Energie, Leben und verbessert das Klima - und Wald besteht aus vielen Bäumen.

Bäume stehen auch um das Naturfreundehaus. Darunter sitzen an diesem Kinoabend die Gäste auf vorhandenen Bänken und selber mitgebrachten Sitzgelegenheiten.

Zwar prägte Berthold Brecht mit seiner Dreigroschenoper den Satz „Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral“, aber beim Filmgucken geht das auch mal gleichzeitig und so haben sich einige Zuschauer*innen Picknick mitgebracht oder vor Ort gekauft. Das Naturfreundehaus hat Eis und Getränke angeboten.

Der Strom kommt dabei übrigens von der Sonne und die Leinwand wird mit dem Fahrrad transportiert - wie schon im vergangenen Jahr umgesetzt durch Cinema del Sol aus Hannover.

Draußen Kinofilme zu genießen, bietet Cineasten die unglaubliche Möglichkeit auch bei bestem Wetter Filme ohne schlechtes Gewissen zu gucken. Und schon dass ist eine super Motivation für die kommenden Open-Air-Kinofilme des ELM.

Man denke nur an Ingo Pohlmann und sein Lied „Wenn jetzt Sommer wär“

"Und wenn bei dir jetzt gerade Sommer ist
Und du zu Hause sitzt und nich' raus gehst
Weil du mal wieder vorm TV klebst
Dann denke daran, wenn der Tag dich verliert
Ooh-ooh, dass sich das Wetter ändern wird"