PhD-Programm am Mekane-Yesus-Seminar in Addis Abeba feierlich gestartet

Wenn die Äthiopien-Referentin des ELM, Gabriele De Bona, das Ambiente beschreibt, in dem sie die Einweihung des Dissertationsprogrammes (PhD-Programm) des Mekane-Yesus-Seminars (MYS) in Addis Abeba miterlebt hat, gerät sie beinahe ins Schwärmen: "Die Feier fand statt in einem schönen, großen, mit Holz getäfelten Saal mit Podium und großer Leinwand und moderner technischer Ausstattung in dem gerade mal zwei Jahre alten Gebäude des MYS. Hier gibt es auch ein Restaurant und eine Dachterrasse mit Blick auf die Stadt und die umliegenden Berge. Außerdem sieht man, welch eine grüne Oase das MYS inmitten der Betonwüste der Hauptstadt ist. Auf dem Campus gibt es bereits einen Kindergarten für die Kinder der Studierenden. Sportanlagen und ein Swimming Pool befinden sich im Bau. Drumherum geht man durch Grünanlagen mit gepflegten Blumenbeeten. Die Technik der Veranstaltung war auf dem neusten Stand, moderner als bei uns", berichtet De Bona sichtlich beeindruckt.

Sie war der Einladung der Partnerkirche zur Einweihung des PhD-Programmes gefolgt, das vom ELM mit finanziert wird. Das Mekane-Yesus-Seminar ist die theologische Hochschule der Mekane-Yesus-Kirche. Bis vor drei Jahren konnte man hier den Abschluss eines "Master of Arts" machen; vor drei Jahren wurde das Angebot dann erweitert um ein "Aufbaustudium", mit dem man einen "Master of Theology" erwerben konnte. Damit war Dr. Bruk Ayele, der Leiter des Seminars, dem nächsten Ziel, promovierte Mitarbeitende für die theologische Ausbildung oder höhere Posten in der Verwaltung selbst ausbilden zu können, schon ein Stück näher gekommen.

Ab sofort kann das MYS nun das komplette Theologie-Studium inklusive Promotion anbieten. Geleitet wird das PhD-Programm von Yacob Godebo. Das ELM übernimmt bisher schon die Finanzierung der Stipendien des Masterstudiengangs und plant, auch Stipendien für das PhD-Studium zu vergeben. "Von den zehn Absolvent*innen des Masterstudiengangs waren die ersten vier besten Frauen. Das sind Frauen, die haben echt Leistung gezeigt", berichtet De Bona. Eine war bei der Kirche im Bereich der Frauenarbeit tätig, ist in Gender-Themen engagiert und hatte früher ihre Masterarbeit über Genitalverstümmelung geschrieben. Es habe sie sehr beeindruckt, wie eine theologische Ausbildungsstätte, die von ausländischen Missionaren gegründet worden ist, sich entwickelt habe zu einer eigenständigen Institution mit eigenen äthiopischen Dozierenden, die gut ausgebildete Theolog*innen zur Verfügung stellt. Und die darüber hinaus nun durchaus auch Studierende aus dem Ausland anlocken dürfte. "Unglaublich, was die hier auf die Beine gestellt haben", freut sich Gabriele De Bona und ergänzt: "Wir sind ein kleiner Teil davon, der aber viel Wirkung gezeigt hat".

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