Kirchenpräsident berichtet von Gewaltausbruch

Zerstörtes Dorf war eines der Zentren in der Nordregion der Ev.-luth. Kirche der Zentralafrikanischen Republik.

Am 3. Dezember 2024 erreichte das ELM eine Nachricht vom Präsidenten der Ev.-luth. Kirche der Zentralafrikanischen Republik (EELRCA), Joseph Ngoé. Darin berichtet er von einem Überfall auf ein Dorf:

"Am Sonntag, den 1. Dezember, um 3 Uhr morgens haben Rebellen das Dorf Yadé angegriffen, eines unserer kirchlichen Zentren in der Nordregion. Dabei wurde ein Mensch getötet, 47 Häuser wurden niedergebrannt, Kornspeicher und Gegenstände zerstört. Andere Güter wurden weggeschafft. Die Bevölkerung ist in Panik, hilflos und traumatisiert und ihrem traurigen Schicksal ausgesetzt."

Die betroffene Region der Zentralafrikanischen Republik ist laut Ngoé seit 15 Jahren eine Hochburg von Rebellen. Die ev.-luth. Kirche sei in dieser Region mit acht Bezirken und 91 Gemeinden gut verankert. In dem Dorf Yadé lebten überwiegend Lutheraner, außerdem wenige Katholiken und Muslime. Es liege in der Nähe eines Berges, in dem die Rebellen offenbar Kriegswaffen und -munition versteckt hatten, erläutert Ngoé weiter. Das staatliche Militär sei gekommen, um diese Waffen zu holen. Dies könnte der Anlass gewesen sein, warum die Rebellen das Dorf angegriffen haben.

Der Präsident der EELRCA rief vor diesem Hintergrund unter anderem dazu auf, den betroffenen Menschen beizustehen und für sie zu beten. Dr. Emmanuel Kileo, Direktor des ELM, hat in einem Schreiben an ihn die Solidarität des Ev.-luth. Missionwerks bekundet: Der Vorfall sei eine Tragödie, die die Herzen aller berühre, die an Frieden, Mitgefühl und die Heiligkeit des menschlichen Lebens glauben. "Wir beten für Heilung, Trost und Gerechtigkeit für alle Betroffenen. Möge Gott der Gemeinschaft Mut und Widerstandskraft schenken, damit Sie Ihren Glauben und Ihre Gemeinschaft wieder aufbauen können", so Kileo.

Im aktuellen Wikipedia-Eintrag über die Zentralafrikanische Republik heißt es, das Land sei "als zusammengehöriges, souveränes Staatsgebilde aufgrund des seit 2012 andauernden Bürgerkrieges nicht mehr existent". Durch die autoritäre Regierung komme es regelmäßig zu schwerwiegenden Verletzungen der Menschenrechte. Die Zentralafrikanische Republik gilt als eines der ärmsten Länder der Welt.

Der Präsident der Ev.-luth. Kirche der Zentralafrikanischen Republik (EELRCA), Joseph Ngoé (links) im September 2024 mit Dr. Emmanuel Kileo, Direktor des ELM, bei der Partnerkirchenkonsultation des ELM.
Splashscreen