Berührender ELM-Frauentag

Ein Tag für Körper, Geist und Seele ist der jährliche ELM-Frauentag.

Diesmal stand er unter der Überschrift „Du salbst mein Haupt mit Öl – zärtlich berührt“. Die ELM-Referentin für Weltweite Spiritualität, Indra Grasekamp, hatte dafür nicht nur ein Programm zusammengestellt, dass alle Sinne berühren sollte, sondern auch viele Frauen – und zwei Männer – ins Boot geholt, die mit ihr die Impulse rund um „berühren und berührt werden“ setzten. Mitgestaltet wurde der Frauentag von den Sprengelbeauftragten der Evangelischen Frauen*, Conny Müller und Astrid Lange, von den ELM-Mitarbeitenden Gabriele de Bona, Sigrid Pfeil, Marina Gruel-Dovner, Ingrid Lüdemann , Cristina Scherer und Horst Hinken sowie Annelene Neuber als Ehrenamtliche und Kirchenmusiker Eike Formella. Kooperationspartner war die Ev. Erwachsenenbildung Niedersachsen.

Musik, Worte, Begegnungen, Gebete, kirchliche Rituale oder auch ganz physisch eine Rückenmassage – das alles kann berühren. Ihrem Impulsreferat stellte die ELM-Referentin für Äthiopien und Gender international, Gabriele de Bona, die Frage voran: „Was hat mich in letzter Zeit am nachhaltigsten berührt?“ „Das war meine Dienstreise nach Äthiopien“, leitete sie über zu ihrem Bericht über die zahlreichen Begegnungen mit Menschen in dem von Bürgerkrieg und Armut gezeichneten Land. Die ELM-Referentin erzählte von Nardas Elias, die im Rollstuhl sitzt und mit Unterstützung der ELM-Partnerkirche Mekane Yesus ihren Lebensunterhalt durch einen kleinen Kiosk sichert. Aber auch von der ersten Frau, die hauptberuflich ein kirchliches Projekt der Mekane-Yesus-Kirche leitet – und damit eine Pionierin ist. „Häufig sind es nur Männer, die die bezahlten Jobs haben und entscheiden“, berichtete Gabriele de Bona.

Sie sei auf ihrer Reise berührt worden von dem Leid der Menschen, aber auch davon, wie dankbar diese für Hilfe seien und mit wie wenig Unterstützung sie ihren Lebensmut wieder fänden. „Mut fassen und auf Gott vertrauen“, das könne auch ein Vorbild sein für uns und unser Leben hier in Deutschland, meint die Afrikanistin und Theologin De Bona.

Um Berührung im weitesten Sinne, zwischen Menschen untereinander oder zwischen uns und Gott, darum ging es auch in den fünf Workshops am Nachmittag. Wie begrüßen sich Menschen in verschiedenen Kulturen weltweit und wie schaffen sie Nähe und Verbindung auch ohne  Körperkontakt? Wie kann man mit gemalten Botschaften auf Steinen andere Menschen berühren? Und wie lassen wir uns durch Musik, Gesten, Psalmen oder auch die Natur berühren? Das alles wurde nicht nur theoretisch beleuchtet, sondern in kleinen Gruppen praktisch ausprobiert und am Ende allen Frauen im Plenum vorgestellt.

Bei einer Bibelarbeit – ebenfalls in kleineren Gruppen – ging es um die Geschichte einer Frau, die Jesus – kurz vor seinem Tod - mit kostbarem Öl salbt. Verschwendung wird ihr von den Jüngern vorgeworfen. Jesus verteidigt die Frau und ihre symbolische Handlung. Bis heute zählt die „Salbung mit Öl“ zu den christlichen Ritualen. „Wie das Öl unseren Körper durchdringt, soll der Geist Gottes uns durchdringen“, erläuterte Pastorin Indra Grasekamp die Salbung, die anschließend alle Frauen entgegen nehmen konnten.

Am späten Nachmittag reisten die knapp 50 Teilnehmerinnen, die aus ganz Niedersachsen kamen, mit dem guten Gefühl ab, auf vielfältigste Weise „berührt“ worden zu sein.

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