Trailer: Nyasha. It simply means grace.

OmU 21 Min. Deutschland/Südafrika 2024

In dem Film begleiten die Zuschauer die Protagonistin Nyasha - dieser Shona Name kann mit Gnade, Charme oder Anmut übersetzt werden – bei ihren Wegen und an unterschiedlichen Stationen in der Grenzstadt Musina an einem ganz normalen Tag. In bewegenden Szenen erzählt sie von Ihrem Leben zwischen der hoffnungslosen Vergangenheit in ihrer Heimat Simbabwe und dem Traum, in Zukunft einen Schönheitssalon zu betreiben. Eine der Wegstationen an diesem Tag ist ein Treffen mit Freundinnen, die mit ihr zusammen an einem Kurs zum Flechten von Haaren und Perücken teilnehmen. Eine andere Station ist eine Begegnung mit ihren Nachbarn vor ihrer temporären Unterkunft.
In Südafrika befinden sich ca. 1 Million Geflüchtete allein aus dem Nachbarstaat Simbabwe. Sie fliehen vor Arbeitslosigkeit, Hunger und politisch-motivierter Gewalt und reisen häufig im Umfeld der Grenzstadt Musina nach Südafrika ein. In Südafrika wird jedoch kaum jemand mit offenen Armen in Empfang genommen – bei 60 Prozent Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen wird von vielen jeder Mensch, der einwandert, als potentielle Konkurrent*in angesehen. Staatliche Hilfe gibt es kaum und der Zugang zu staatlichen Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen wird Menschen, die aus dem Ausland zugereist sind, häufig erschwert. So sind Geflüchtete und Migrantinnen auf sich selbst gestellt und müssen mit Beharrlichkeit und Kreativität eine Nische finden, die ihnen ein – wenn auch sehr spärliches – Einkommen verschaffen kann. In diesem Kontext bietet das Projekt der Lutheran Community Outreach Foundation von ihrem Büro im Grenzort Musina aus mit einer Fülle von Maßnahmen eine wichtige Unterstützung.
Es gelingt den Filmemachern mit Hilfe von starken Bildern und der beeindruckenden Protagonistin Nyasha ohne die in diesem Kontext häufig verwendeten Klischees oder Opferschemen, das globale Thema Flucht und Migration nahbar zu vermitteln und die Geflüchteten als das darzustellen, was sie sind: unsere Mitmenschen – in prekären Verhältnissen.

Teilnahme an:

Sofia MENAR Film Festival, Bulgarien (2024)
Activists Without Borders Film Festival (2024) Honourable Mention

 

Hintergrund zum Projekt:

Die Lutheran Community Outreach Foundation (LCOF), eine Stiftung zweier Partnerkirchen des Ev.-lutherischen Missionswerks in Niedersachsen in Südafrika, begann vor mehreren Jahrzehnten ein Arbeit in der Innenstadt von Johannesburg. Zunehmend zogen Geflüchtete und Migrantinnen aus vielen afrikanischen Ländern dorthin und so spezialisierte sich die LCOF in den vergangenen Jahren auf die Unterstützung dieser häufig marginalisierten und besonders vulnerablen Bevölkerungsgruppe. Zu den Maßnahmen gehören Trauma-Beratung, rechtliche Unterstützung bei der Klärung des Aufenthaltsstatus, Kurse zur Vermittlung von Fähigkeiten, die ein kleines Einkommen ermöglichen können, Englisch-Kurse, Vermittlung von den Kindern aus diesem Kontext zu lokalen Schulen und Krankenhäusern. Auf Grund dieser Erfahrungen ist die LCOF zu einer führenden NGO in Südafrika zu diesem Themenbereich geworden und hat lokale Vertretungsbüros in Pretoria und Musina eröffnet. Darüber hinaus hat sie ein Netzwerk verschiedener staatlicher Einrichtungen und NGOs und Interessenvertretungen verschiedener Migrant*innengruppen gegründet, um möglichst effektiv und partizipativ zu agieren.

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