Ostersamstag: Friedensaktionen in Unterlüß

Ostersamstag gab es Aktionen zu Frieden in Unterlüß: Eine Friedensandacht im Bürgerpark, ein Friedensmarsch durch den Ort und eine Friedenskundgebung vor Rheinmetall. Hier können Sie Impressionen der Veranstaltungen ansehen.

Rund 30 Personen versammelten sich am Ostersamstag im Bürgerpark in Unterlüß, um in alter Ostermarsch-Tradition für den Frieden und gegen Krieg zu demonstrieren. Die Friedensandacht im Bürgerpark wurde gehalten von Pastor Michael Thiel, Direktor ELM Hermannsburg, Veronika Hüning (pax christi) und Felix Paul, Friedensreferent im „Haus kirchlicher Dienste“ in Hannover.

Die Stärke der Ostermarschbewegung beruht nach Ansicht von Thiel darauf, dass sich Menschen auf den Weg machen und sich sichtbar für alle bewegen lassen und das an vielen unterschiedlichen Orten.   

Eine christlich verantwortete Position zu beziehen, so Thiel, sei in dieser Situation gar nicht so einfach. „Es bleibt ein Dilemma.“ formuliert Thiel “Auf der einen Seite müssen wir uns deutlich und klar gegen jede Rüstung und Aufrüstung zu Wort melden – auf der anderen Seite können wir nicht einfach zusehen, wie Menschen entrechtet, getötet oder um ihre Heimat gebracht werden durch einen eindeutigen Bruch des Völkerrechtes. Um Recht durchzusetzen braucht es auch die Machtmittel es zu tun. Apelle reichen nicht. Auf welche Seite wir uns auch stellen, wir bleiben nicht unschuldig. Die Verflochtenheiten, die zu Krieg führen sind vielfältig wie Schlingpflanzen.“

Gemeinsam ist den Marschierenden, die Ahnung, dass es eine andere Welt geben könnte. Eine Welt ohne Krieg, ohne Ausbeutung, ohne Ungerechtigkeit und ohne Gewalt.

Deshalb singen alle Teilnehmenden “We shall overcome”. So haben die Schwarzen in den USA gesungen und später auch in Südafrika und anderswo. „Wir werden es schaffen: Weil Gott für die Menschen das Gute bereit hält.“ übersetzt Thiel „Weil er dem Töten und Getötet werden nicht das letzte Wort lässt. Weil es so viele Möglichkeiten der Konfliktbewältigung gibt, die wir nutzen können. Ostern feiern wir morgen – Jesus ist auferstanden. Der Tod ist besiegt. Karfreitag war gestern. Jesus ist gestorben – hat scheinbar verloren. Wir sind dazwischen – heute – in unserem Leben – in dieser Welt. Immer wieder zwischen Tod und Leben, den Mächten des Verderbens und der Gewalt und den Zeichen der Hoffnung und des Lebens.

Solange wir die Hoffnung auf eine neue Welt in uns tragen, können wir dazu beitragen, dass sie Gestalt gewinnt.“

Mit der Forderung, dass Verantwortliche nicht auf Waffen und Rüstung bauen sollen, sondern auf Kompromisse und Verhandlungen, machten sich danach etwa 80 Teilnehmende auf den Weg zu Rheinmetall. Sie verurteilen den russischen Angriffskrieg. Und sehen auf dem Weg des gerechten Friedens die oberste Priorität immer in  zivilen Lösungen. “Mehr Waffen sind nie die Lösung“ ist Hannah Rose, Friedensreferentin des Ev.- luth. Missionswerks (ELM), überzeugt.

Impressionen von der Veranstaltung