Zukunft Kirche in der Welt

Das ELM bringt Christinnen und Christen mit einer Online-Seminarreihe über Kontinente hinweg ins Gespräch: 2023 bietet das ELM eine Online-Seminarreihe an, die sich mit der Zukunftsfähigkeit von Kirchen international beschäftigt.

Diese Seminare zielen auf einen multilateralen Austausch zwischen Kirchenmitgliedern aus verschiedenen Ländern, die ihre jeweiligen Fragen und Erfahrungen einbringen.
Wenn Christ*innen aus unterschiedlichen kulturellen Hintergründen zusammenkommen, verbinden sie die gleichen Sorgen, wenn es um die Zukunft ihrer Kirche geht. Das wird deutlich, wenn es sich um Fragen wie die „Priesterschaft aller Gläubigen“ handelt oder wie kürzlich, warum vielen Männern der Zugang zur Kirche so schwer fällt. Unter dem englischen Titel „My wife goes to church for me“ (Meine Frau geht für mich zur Kirche) trafen sich Christinnen und Christen aus Südafrika und Deutschland auf Einladung des ELM zu einem Online-Seminar, das genau dieses weltweite Phänomen thematisierte.
Berichte aus der kirchlichen Männerarbeit in Südafrika und Deutschland bestätigten ähnliche Erfahrungen und Bedürfnisse von Männern, wenn es um ihren Glauben geht. So sei es wichtig, ihnen einen sicheren Raum zu geben, der ihre Integrität bewahre. Kirche müsse einen Bezug zu ihrem Leben haben und ihnen die Möglichkeiten eröffnen, in ihrem Glauben zu wachsen. Dazu gehöre auch, ihnen in der Kirche eine Aufgabe zu geben. Tatsächlich, so die Realität, dominierten in den Leitungsgremien zwar immer noch Männer, im aktiven Gemeindeleben aber fehlten sie oft.
Wie schon beim ersten Online-Seminar, in dem es um die Bedeutung der Laien innerhalb der Kirche nicht zuletzt angesichts eines Mangels an Pastor*innen ging, zeigte sich auch diesmal der Wert eines gemeinsamen Austausches zwischen internationalen kirchlichen Partnern. Trotz unterschiedlicher kirchlicher Traditionn und kultureller Prägungen oder gesellschaftlicher Rahmenbedingungen treiben sie oft ähnliche Probleme um. Und immer stehen dabei auch ganz existenzielle Fragen im Raum: „Wie wollen wir Gemeinde leben und was für eine Kirche wollen wir sein in einer sich rasch verändernden und immer komplexer werdenden Welt?“     
„Es geht uns darum das Gespräch zur Relevanz von Glaube und Kirche auszuweiten von einer innerdeutschen Unterhaltung (z.B. zu kirchlichen Zukunftsvisionen) hin zum internationalen Austausch mit unseren Partnerkirchen“, bringt ELM-Referent Dr. Joachim Lüdemann die Idee zu dieser Seminarreihe auf den Punkt. „Dabei soll dies bewusst einmal nicht auf kirchlicher Leitungsebene oder im wissenschaftlichen Diskurs geschehen. Das Gespräch führen  ,normale‘ Gemeindeglieder in Südafrika und Deutschland - auf Englisch.“
Für das ELM Grund genug, diesen Dialog unter Christ*innen weiter zu unterstützen, um Erfahrungen auszutauschen, voneinander zu lernen und Lösungsansätze zu diskutieren. Darum setzt es die (englischsprachige) Seminarreihe fort. So lautet das Thema am Samstag, 18. November um 15:00 Uhr (deutscher Zeit) und 16:00 Uhr (südafrikanischer Zeit): "My church is my comfort zone ..."- are we as a church too lazy for cultural diversity? („Meine Kirche ist meine Komfortzone“ – sind wir als Kirche zu bequem für kulturelle Vielfalt?) 

Kulturelle Vielfalt ist heutzutage ein Modewort. Vor allem in den Städten leben und arbeiten Menschen aus aller Welt zusammen. Aber wie reagieren wir als Kirche auf diese neue Realität? Sind unsere Sonntagsgottesdienste und andere Dienste nur für die „In-Crowd“ attraktiv - in Bezug auf Musikstil, Sprache, Spiritualität - ... oder fühlen sich Menschen unterschiedlicher Kulturen willkommen?