Schulter an Schulter gemeinsam unterwegs

Südafrika- und Partnerschaftstagung 2021

Die Freude darüber, sich endlich wieder in Präsenz gegenüberzustehen, Erfahrungen auszutauschen und Erinnerungen zu teilen war allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Tagung deutlich anzumerken. Und natürlich waren sie neugierig auf den neuen Referenten für Ökumenische Zusammenarbeit mit Südafrika, Botsuana und Eswatini, Dr. Joachim Lüdemann, der noch in Südafrika für das ELM tätig ist, aber im Frühjahr 2022 nach Deutschland zurückkehrt. Lüdemann vermittelte am Samstagabend via Zoom ein lebendiges Bild der mitunter schwierigen Lage in Südafrika und der evangelischen Kirchen dort.

Was es für internationale Partnerschaften bedeuten könnte, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass nicht alle Menschen gleich, sondern durchaus auch verschieden sind, erkundeten die Teilnehmer*innen der diesjährigen Südafrikatagung. Ob unsere Verschiedenheit uns notwendig trennt oder ob wir sie als Ergänzung und Bereicherung erleben, kann trainiert werden. Das vermittelte Diversitätstrainerin Daniela Puhrsch, die mit der Gruppe in unterschiedlichen Konstellationen und einer definierten Gruppen-Aufgabe erfahrbar machte, dass es lohnt, sich in Gruppenprozessen Fragen zu stellen, zum Beispiel:

Wer hat seine/ihre Bedürfnisse geäußert?
Kennst Du die Bedürfnisse der Anderen?
Wie war der Entscheidungsprozess in der Gruppe?
Wie war die Zusammenarbeit? Hat sich jede*r eingebracht?
Hast Du alle Deine Wünsche eingebracht?
Wurdest Du gehört?
Wer hatte die meiste Freiheit in der Gestaltung der Aufgabe?
Was fehlt Dir bei Eurer Lösung?

Bei der Frage, welche Lösung den Teilnehmer*innen am besten gefalle, wählten fast alle ihr eigenes Gruppenergebnis, obwohl auch bemerkt wurde, dass es bei fast jeder Lösung auch Dinge gab, die nicht bedacht wurden. Die Diskussion über die Gründe hierfür lieferte spannende Anhaltspunkte, was in einem guten diversitätssensiblen Prozess gegeben sein sollte. Was das im Einzelnen bedeutet, kann an einem Wochenende nicht erschöpfend ausgelotet werden. Aber es ist in Ansätzen gelungen, neben einer Erweiterung des eigenen Methodenrepertoires, den Transfer zu realen Prozessen in Partnerschaften zu schaffen, um so tatsächlich Schulter an Schulter gemeinsam unterwegs zu sein.

Befragt, was sie mitnimmt von dem Wochenende, sagt eine Teilnehmerin: „Nach so einem Wochenende nehme ich ganz viel Energie und Kraft mit – ich freue mich über die bekannten Gesichter und ich genieße die Möglichkeit, mir selbst besser auf die Schliche zu kommen.“