Lilana Kaspar in ihrer Replik auf Dr. Panti Filibus Musa

„Das Gender-Thema fängt schon bei der Sprache an: wenn man beim Thema ‚Modernisierung der Kirche‘ von Hirten des 21. Jahrhunderts spricht, liegt die Vermutung nahe, dass von Männern die Rede ist.

Wer denkt bei einem Hirten schon eine Frau?“, beginnt Lilana Kaspar, Geschäftsführerin der LUCSA ihre Antwort auf den Präsidenten des LWF. „Es geht darum, Diversität in der Kirche nicht nur zu tolerieren, sondern willkommen  zu heißen und etwas dafür zu tun. Kirchen fällt es schwer, unter veränderten Rahmenbedingungen neue Wege zu gehen. Kirche muss flexibel sein und schnell. Junge Menschen haben in der Corona-Zeit gezeigt, dass sie in der Lage sind, schnell auf Veränderungen zu reagieren - mit neuen Kommunikationsformen und neuen Kommunikationsmitteln.

Was müssen Kirchen tun, um strukturverändernd zu agieren? Sie müssen junge Leute aufnehmen. Unsere Mission ist, die Kirchen zu öffnen! Keine Diskussionen um das Selbstverständnis, sondern ganz konkrete Fragen. Was ist zu tun, damit mehr Menschen in den Gottesdienst kommen? Und da reicht es nicht, Gottesdienste zu unterschiedlichen Zeiten anzubieten, sondern wir müssen schauen, ob Kinderbetreuung angeboten wird. Aber es stellen sich eben auch Fragen nach den Inhalten: Was wird den Menschen in den Kirchen geboten? Was ist so begeisternd, dass ich es nicht erwarten kann, in den Gottesdienst zu gehen?“

Kaspar beobachtet, dass Pastor*innen häufig ihre eigenen Verdienste betonten, wie hart gearbeitet würde. Also die Dinge, die in die eigene Reputation einzahlen, es gehe aber nicht um den Ruhm der eigenen Person, sondern um den Ruhm Gottes. „Wir müssen die Verkündigung an die Bedürfnisse der Leute anpassen“,  erklärt Kaspar, „und ihnen gleichzeitig keine Instant-Kirche anbieten in der sofortige Wirkung versprochen wird. Kirche sollte nicht in diesem Sinne populistisch sein, sondern fragen, was wirklich wichtig ist. Was würde Gott sagen? Was will Gott von Dir? Kann ich am Ende vor Gott stehen?“

Können wir bei aller Ungerechtigkeit in der Kirche über Gerechtigkeit reden? „Ja“, sagt Kaspar, „wir können anfangen ...“. Pastorin (female pastor) sei nach zehn Jahren und unzähligen Workshops immer noch ein Reizwort. Und die Quote sei eine leere Hülle, wenn es niemanden kümmere, ob es Frauen in Führungspositionen gebe und es im wirklichen Leben keine Rolle spiele. „Wenn etwas nicht in meinem Interesse ist, passiert nichts“ konstatiert Kaspar. Sie setzt auf Menschen, die sich aktiv für Diversität einsetzen und Frauen und marginalisierte Gruppen fördern und protegieren.

Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWF) hält Plädoyer für Gender-Gerechtigkeit

Im Rahmen der diesjährigen Partnerkirchenkonsultation des ELM in Hermannsburg äußert sich Erzbischof Dr. Panti Filibus Musa zu Gender-Gerechtigkeit. Für ihn ist das eine Frage der Freiheit, der Würde der Person und der Gleichheit.

Verkündigung bezieht sich auf Männer und Frauen

Am Rande der PKK hatten wir Gelegenheit, den Präsidenten der peruanischen lutherischen Kirche (IL-P), Rev Pedro Bullón Moreano, zu befragen, welche Themen der PKK für ihn am wichtigsten sind und was er sich von der PKK erhofft.

Menschen, die eine unterschiedliche sexuelle Orientierung haben sind unsere Brüder, unsere Geschwister

Befragt, wie der Umgang der brasilianischen Kirche lutherischen Bekenntnisses (IECLB) mit Menschen diverser sexueller Orientierung (LGBTQ+) ist, antwortet Rev Odair Braun, Vizepräsident der IECLB sehr entschieden

„Wir haben jetzt schon die Frauen, die in nicht allzu ferner Zukunft, Kirchenpräsidentin der Mekane Yesus Kirche in Äthiopien werden können.“

Kirchenpräsident Rev Dr. Yonas Yigezu führt das schnelle Wachstum der Mekane Yesus Kirche auch auf das Engagement der Frauen in der Kirche zurück: „Es gibt enorme Gaben unter den Frauen. In der Mekane Yesus Kirche machen Frauen etwa 56% der Kirchenbevölkerung aus und sie bereichern den Dienst in der Kirche. Sie waren die Energie, die die Mekane Yesus Kirche zum Wachsen brachte.“