Ute Penzel besucht Kindergarten

Die ELM-Referentin für Ökumenische Zusammenarbeit Indien erzählt von einem kleinen Kindergarten in Mayiladuthurai, der durch die TELC und das ELM unterstützt wird.

Es hat sich wohl herumgesprochen, dass ich heute den kleinen Kindergarten in Mayiladuthurai besuche. Nicht nur die Kinder sind da, sondern auch deren Mütter. Alle plappern durcheinander. Die letzte Zeit war mühsam. Erst war der Kindergarten durch Corona geschlossen, dann gab es Probleme in  der Kirchenleitung der TELC und die Konten waren eingefroren. Jetzt geht es voran: Corona und Kirchenkrise konnten überwunden werden. Noch sind weniger Kinder da als vor Corona, aber die, die da sind, haben viel Spaß. Es ist eine bunte Mischung aus Christen, Hindus und Muslimen. Die Mütter bringen ihre Kinder morgens in den Kindergarten und bleiben manchmal draußen sitzen, wo sie sich mit den anderen Müttern treffen. Wir unterhalten uns über ihre Situation. „Als Hausfrau bin ich den ganzen Tag eingespannt. Ich muss oft drei verschiedene Essen kochen. Mein Mann möchte dies, meine Schwiegermutter das und mein Schwiegervater benötigt eine besondere Diät. Ich stehe um 5 Uhr auf und bin den ganzen Tag in der Küche. Spät abends falle ich nur noch müde ins Bett,“ sagt eine Mutter. Ich verstehe: manchmal bietet das große Gelände des Kindergartens, auf dem die Kinder auch einfach nur spielen können auch ihren Müttern eine kleine Auszeit von ihrer Arbeit und  die Chance auf Austausch. Eine unerwartete und wunderbare Wirkung des kleinen Kindergartens: er stärkt die Interreligiosität und die Frauen.

Und natürlich ist da der Kindergarten selbst: Die Erzieherin Mrs. Stella arbeitet projektorientiert, jeden Monat gibt es ein besonderes Thema, das bearbeitet wird. Diesen Monat ist es Pongal, das tamilische Erntedankfest.  Auf einem Tisch in der Ecke werden die Früchte aufgebaut, die unbedingt dazugehören wie Zuckerrohr und Kokosnuss. Und die Kinder hören von der Wichtigkeit des Dankens für das tägliche Essen.

Im Ergebnis habe ich mit dem Kindergarten eine Evaluierung verabredet, weil wir Möglichkeiten der sinnvollen Optimierung der Arbeit herausfinden möchten. Evaluierende Fragen werden gemeinsam erarbeitet. Und dann wird ein Elternnachmittag stattfinden, bei dem die Eltern zur Arbeit im Kindergarten befragt werden. Unabhängig davon gibt es Fragen für die Erzieherin und die Leitung. Alle stimmen stimmen diesem Vorgehen zu. Die Zukunft wird geplant.

So können Sie sich engagieren:

Bildung ist der Schlüssel für eine gute Zukunft. Darum besuchen im indischen Mayiladuthurai 30 Kinder den Kindergarten und bekommen die Basis, damit sie danach zur Schule gehen können. Das kostet 5 Euro pro Kind und Monat.