Hermannsburger Schulpartnerschaft

Christian-Gymnasium Hermannsburg startet Schulpartnerschaft mit ehemaliger Missionsschule Hermannsburg School in Südafrika

Seit Kurzem gibt es zwischen dem Christian-Gymnasium in Hermannsburg und der Hermannsburg  School in Südafrika  eine Schulpartnerschaft. Initiiert wurde sie von einem Team um Lehrerin Kathleen Weber auf deutscher Seite; von  einem Team um Schulpastor René Risch und Lehrerin Leonie Borthwick  auf südafrikanischer Seite. Den Rahmen bildet das Netzwerk „Niedersächsische Schulen MIT Afrika“, das 2021 durch das Kultusministerium etabliert wurde und dem inzwischen über 60 Schulen angeschlossen sind. Mitarbeitende des ELM haben dabei unterstützt, den Kontakt anzubahnen und wollen dem Christian-Gymnasium auch weiterhin überall dort mit Rat und Tat zur Seite stehen, wo sich Unterrichtsinhalte des örtlichen Gymnasiums mit Themen des ELM überschneiden .

Ende Oktober  sind Kathleen Weber und ihr Kollege David Hildenbrand nach Durban geflogen um der Schule einen Besuch abzustatten. Für beide war es auch eine Gelegenheit, das Land näher kennen zu lernen. An der Schule in Hermannsburg (RSA) fühlten sich die Lehrkräfte aus der Südheide freundlich aufgenommen. „Es war eine sehr schöne Lernatmosphäre“, erinnert sich Kathleen Weber, auch wenn sie sich zunächst gewundert habe, dass das Gelände eingezäunt ist und man an Wachleuten vorbei zum Eingang ging. Rund 80 Prozent der 250 Schüler*innen entstammen der Zulu-Kultur. Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Religionen – Christen, Hindus und Juden – besuchen die Schule. Etwa die Hälfte von ihnen lebt im angeschlossenen Internat. Der Unterricht findet in englischer Sprache statt.

Hermannsburg (RSA) liegt ca. 130 Kilometer nordöstlich von Durban und wurde 1854 als Missionsstation von Hermannsburger Missionaren gegründet.  Bereits zwei Jahre später wurde die Schule gebaut und über Jahrzehnte als „Deutsche Schule Hermannsburg“ betrieben.  Später  übernahm die ELCSA NT (heute Northeastern Evangelical Lutheran Church in South Africa - NELCSA) die Bildungseinrichtung. Heute ist sie im Besitz eines ehemaligen Schülers, Herrn Zola Mkumla, der als begabter Grundschüler aus ärmlichen Verhältnissen dank eines Stipendiums die Schule besuchen konnte.

Anfang November haben die Schüler*innen der beiden Schulen erstmals Gelegenheit gehabt, sich kennen zu lernen – zumindest online. Per Videokonferenz erhielten sie Einblicke in den Schulalltag im jeweils anderen Hermannsburg. Musikdarbietungen, Textvorträge und Sketche, interaktive Spiele zum gegenseitigen Kennenlernen sowie Präsentationen der Schulen standen im Mittelpunkt der zweistündigen Veranstaltung. Auch die ersten Briefe wurden bereits geschrieben. „Die Klasse 6c von meiner Kollegin Kristin Wegener hat an die Schüler unserer Partnerschule geschrieben. Wir haben die Briefe dort ausgeteilt. Die Schüler haben sich riesig gefreut und Antwortbriefe geschrieben“, berichtet David Hildenbrand.

Natürlich soll der Briefkontakt fortgesetzt werden. Darüber hinaus möchte das Christian-Gymnasium Schüler*innen im Rahmen einer AG die Möglichkeit bieten, die Schule in Südafrika zu besuchen; auch umgekehrt werden Besuche aus der Hermannsburg School erwartet. Das ELM hat seine Unterstützung für die Vor- und Nachbereitung dieses Austausches angeboten. Weitere Kooperationsmöglichkeiten zwischen dem Christian-Gymnasium und dem Missionswerk sind angedacht. So könnte auch der Friedensort2GO interessante Anstöße für Projekte mit Schüler*innen bieten oder Besucher*innen aus den Partnerkirchen des ELM in 18 Ländern weltweit - dort wo es thematisch passt - in Unterrichtseinheiten einbezogen werden. Auch in der thematischen Arbeit des ELM zu den UN-Nachhaltigkeitszielen, unter anderem zu Klimawandel oder Flucht und Migration, könnte Engagement auf lokaler Ebene in den Bildungseinrichtungen eine willkommene Bereicherung sein.

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