Menschenrechtler Thulani Maseko in Eswatini ermordet

Mit der Ermordung von Thulani Maseko, einem Menschenrechtsanwalt und zentralen Fürsprecher der Demokratiebewegung am 21. Januar 2023, erfährt die Eskalation der Gewalt in Eswatini einen unrühmlichen Höhepunkt.

Eswatini (ehemals Swasiland) ist eine der letzten verbliebenen absoluten Monarchien der Welt. Seit Mai 2021 formiert sich eine starke pro-demokratische Protestbewegung im Land. Insbesondere junge Menschen fordern demokratische und rechtsstaatliche Reformen. Nach Aussage der südafrikanischen Menschenrechtsorganisation „Southern Defenders“ wurden seit Beginn der Proteste mehr als 80 Menschen getötet, über 200 verletzt und Tausende festgenommen und inhaftiert. Zuletzt hatte Mswati III. den Vertreter*innen der Protestbewegung öffentlich gedroht.

Das „Swaziland Netzwerk“ stellt sich hinter die Forderungen zur Einleitung einer international unterstützten, unabhängigen und zügigen Untersuchung der Umstände der Ermordung von Thulani Maseko sowie eines alle Seiten einbeziehenden politischen Dialogs, um einen demokratischen Wandel in Eswatini herbeizuführen.

Diesen Dialog fordert auch der präsidierende Bischof Myaka der Evangelisch-lutherischen Kirche im Südlichen Afrika (ELCSA). Maseko leistete einen enormen Beitrag zur Förderung von Gerechtigkeit und Menschenrechten nicht nur in Eswatini, sondern in der gesamten Region des südlichen Afrikas. In einem Brief der Anteilnahme an die Menschen in Eswatini spricht Bischof Nkosinathi Myaka, seine Hoffnung aus, „dass dieses Attentat die Menschenrechtsaktivitäten in Eswatini und angrenzenden Staaten nicht schwächt, sondern eine Wiederbelebung bewirkt, die alle friedliebenden Menschen in Eswatini anspornt, nach der Verwirklichung der Ideale der Demokratie, Freiheit, Frieden, Gerechtigkeit und Gleichberechtigung zu streben. Für diese Ideale stand Thulani Maseko ein und hielt sie aufrecht. Diese Ideale sollen über alle Formen der Ungerechtigkeit siegen, die unschuldigen Menschen wie Thulani Maseko durch feindselige Kräfte angetan werden. Wir glauben, dass diese Ideale letztlich ein besseres Leben für alle Menschen in Eswatini herbeiführen werden und daher erstrebenswert sind. [...] ELCSA und die ökumenische Bewegung verurteilen die Ermordung von Thulani Maseko auf das Schärfste und wenden sich an alle Verantwortlichen und beteiligten Gruppen Eswatinis, den nationalen Dialog zu beschleunigen, der darauf abzielt, dauerhafte Lösungen für die Herausforderungen im Land zu finden.“

Weiteres zum politischen System Eswatinis können Sie zum Beispiel auf Wikipedia erfahren.