Die Aufgabe von Kirche ist Friede und Versöhnung 

Am Montagabend, den 29. August 2022, fand im Ludwig Harms Haus in Hermannsburg eine bemerkenswerte Veranstaltung statt.

Zwei Kirchenvertreter aus Ländern, die sich aktuell in kriegerischen Auseinandersetzungen befinden, berichten von dem schwierigen Umfeld in dem sich ihre Kirchen bewegen.

Am 01. Februar 2021 erfolgte in Myanmar ein Militärputsch. Die Bevölkerung reagierte mit breitem Widerstand. Dieser erfolgte zunächst gewaltfrei, doch inzwischen herrscht im ganzen Land ein Bürgerkrieg. Pastor Dr. Si Khaw, stellvertretender Generalsekretär der Mara Evangelical Church, einer Kirche in Myanmar, berichtete darüber, wie sich seine Kirche im Bürgerkrieg zwischen der Armee und den Volksbefreiungskräften für ein lebenswertes Überleben und für Frieden und Versöhnung einsetzt und dabei immer wieder zwischen die Fronten gerät.

Als zweiter Referent berichtete Pastor Bradn Buerkle, Mitarbeiter des ELM für die ELKUSFO (Sibirien), über die Veränderung der kirchlichen Arbeit zu Zeiten des Krieges. Bradn Buerkle berichtete, dass die Lutheraner*innen in Russland die Gemeinschaft mit ihren Geschwistern in Christus in der Ukraine aufrechterhalten. Wie ist das möglich? Während ihre Nachbarn in der Ukraine versuchen, die direkte Gewalt zu überleben, suchen viele russische Lutheraner*innen nach Möglichkeiten, sich im Geiste Christi für Frieden und Versöhnung zu engagieren, auch wenn die Folgen ihrer Arbeit für sie unvorhersehbar sind. Die Kirchenleiter*innen predigen weiterhin die Frohe Botschaft, die die Herzen der Menschen verändert, weil sie wissen, dass dies die einzigartige Berufung der Kirche ist; indem sie von Jesus spricht, kann die Kirche ihre eigene Stimme erheben und ein gewisses Maß an Hoffnung vermitteln, selbst wenn die Situation verzweifelt erscheint.

Das ELM  freut sich, dass diese beiden Referenten über ihre Arbeit und die Situation der Kirche in Russland und Myanmar berichtet haben. Die Gäste des Abends konnten ihren Horizont erweitern und über die vielschichtigen Gründe kriegerischer Auseinandersetzungen ebenso erfahren wie über deren Folgen auf die kirchliche Arbeit.