Detlef Kohrs verlässt ELM

Michael Thiel in einem Text über den Juristen und Menschen Detlef Kohrs, der nach genau 20 Jahren das ELM verlässt.

Herr Kohrs beendet seinen Dienst als Geschäftsführer im ELM. Das war eine Nachricht, die viele Mitarbeitende des ELM ins Mark traf. Vor allem die Mitarbeitenden der Verwaltung, die 20 Jahre lang von Detlef Kohrs angeleitet und geführt wurden. Für manche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sozusagen „immer“. Und nun will er gehen und noch einmal woanders etwas anderes tun.

Diese Entscheidung bedeutet, wir müssen Abschied nehmen. Abschied von dem Juristen Kohrs, der als Geschäftsführer manche Arbeitsbereiche in neue Rechtsformen überführt hat. 2003 wurde der Bereich der sogenannten Missionshandlung in zwei GmbHs ausgegliedert, die zunächst zu 100% im Eigentum des ELM standen. Zum einen in die Ludwig-Harms-Haus GmbH (Buchhandel, Tagungsbetrieb, Café und Hotelbetrieb) und zum anderen in die Missionshandlung Druckerei GmbH (Druckerei). Letztere konnte inzwischen mit Gewinn verkauft werden. Im Jahre 2013 wurde auch die bis dahin rechtlich zum ELM gehörende Heimvolkshochschule in die „Evangelisches Bildungszentrum Hermannsburg – Heimvolkshochschule gGmbH“ ausgegliedert, an der das ELM derzeit zu 1/3 beteiligt ist.

Gleichzeitig war Kohrs Expertise gefragt, in der schrittweisen Umstellung der Entlohnung der theologischen Auslandsmitarbeitenden von beamtenrechtlicher Besoldung nach der Bundesbesoldungsordnung auf Tariflöhne und Abschaffung von Versorgungszusagen an diesen Mitarbeiterkreis, da die Absicherung der Pension das ELM wirtschaftlich überfordert hätte.

Die Verwaltungsstellen in Addis Abeba und in Südafrika, sowie die Außenstelle in Hildesheim mussten aufgelöst und die notwendigen Aufgaben von Hermannsburg aus übernommen werden.

Als letzte große Aufgabe konnte er die Trägerschaft des Bamalete Lutheran Hospital in Ramutswa in lokale Hände überführen.

Dann nehmen wir Abschied von dem Menschen Detlef Kohrs, der sich weit über die normale Arbeitszeit hinaus in den Auftrag des ELM eingebracht hat. In vielen Sitzungen des Missionsausschusses, des Geschäftsführenden Ausschusses und des Missionsvorstandes, die er als Geschäftsführer vorbereitete, galt es schwierige Entscheidungen zu treffen. Ihm war und ist immer daran gelegen, Lösungen zu finden, die für die Betroffenen möglichst verträglich sind. Allerdings musste er als Personalchef manchmal auch die rechtlichen Grenzen des Machbaren aufzeigen.

Schließlich verabschieden wir auch den Christen Detlef Kohrs. In seinem Bewerbungsschreiben vom 27.5.2001 schreibt er:

„Der wichtigste Grund [meiner Bewerbung] ist, dass ich mich mit der Tätigkeit im ELM identifizieren kann und mit meiner Tätigkeit der Kirche und der Sache Jesu dienen kann.“

Das haben wir gespürt, nicht nur durch seine Mitarbeit bei den täglichen Andachten im Haus. In den Transformationsprozessen des ELM hat er sich theologisch eingebracht und sein persönliches Glaubensverständnis geteilt.

Zwanzig Jahre, die von Veränderung geprägt sind, gehen am letzten Arbeitstag von Herrn Kohrs zu Ende. Veränderungen die tiefe Einschnitte in die Arbeit – auch des Geschäftsführers - gemacht haben. Aber auch Jahre, in denen Neues entstanden ist und wachsen konnte.

Für seinen Einsatz, seine Treue, seine Freundlichkeit, seine Beharrlichkeit, seine Genauigkeit und Sorgfalt sagen wir danke, auch im Namen unserer Partner*innen in aller Welt. Für seine neue Aufgabe wünsche ich ihm Gottes Segen und Kraft für die neuen Herausforderungen.