Lebensschule Ariquemes

Ein digitaler Besuch in Brasilien

Impressionen aus Ariquemes (Brasilien) bei einem digitalen Besuch am 24. Mai 2022
Eingestimmt durch ein Länder-Video Brasilien mit Eindrücken unterschiedlichster Art, ging es virtuell weiter in die Lebensschule Ariquemes. Videos aus dem Projekt in der Amazonasregion zeigen die großartige Arbeit, die dort für Jugendliche und Kinder geleistet wird. Iriane Schrammel und Tânia Schmitz, den beiden Projektkoordinatorinnen, war die Begeisterung für „ihr“ Projekt genauso anzumerken, wie der ELM Mitarbeiterin Marina Gruel-Dovner. Sie absolvierte zum Zeitpunkt der ZOOM-Schaltung gerade einen einmonatigen Freiwilligendienst in der Lebensschule Ariquemes und bot sich sofort an, zu übersetzen.
Die beiden Projektkoordinatorinnen erzählen, dass die Kinder hauptsächlich durch Mund-zu-Mund -Propaganda von dem Projekt erfahren, in dem neben Hausaufgabenbetreuung auch Spiel, Spaß, Musizieren und Sport nicht zu kurz kommen. Zum Teil ist es bereits die zweite Generation, die die Einrichtung besucht: Erst waren die Mütter und Väter da, jetzt schicken sie ihre Kinder in die Lebensschule.
Ganz ähnlich ist es auch bei Tânia Schmitz, die von ihrer Mutter die Aufgabe übernommen hat, für das Projekt um die nötige Unterstützung zu werben. Beider erklärtes Ziel ist und war, damit die Möglichkeiten zu erweitern, das Projekt weiter zu beleben und neue Angebote zu schaffen. Schrammel ist seit 2016 im Projekt als Koordinatorin beschäftigt. Sie schreibt die Projektanträge. Die Ideen dafür scheinen der jungen Frau nicht auszugehen: „Ballett würden wir gern noch anbieten und Capoeira, andere Instrumente, ach ja und vielleicht einen gemeinsamen Gemüsegarten.“
Gerade nach der für alle schweren Corona-Zeit mit viel Homeoffice sehnen sich die Kinder nach einer Normalisierung der Situation – einfach mal Tischtennis spielen mit Gleichaltrigen oder Jiu Jitsu lernen. Immerhin 50% der Kinder sind geimpft, bei den Mitarbeitenden sind es 100%. 
Das Jiu Jitsu Angebot wird sogar vom Bürgermeister unterstützt, wie überhaupt die Zusammenarbeit mit der politischen Gemeinde gut ist. Die Kinder besuchen zum Teil auch deren Angebote und können dort auch auf ein medizinisches und soziales Netzwerk zurückgreifen. Bei allen Angeboten der „Escola para Vida“ (Deutsch: Lebensschule) geht es immer auch darum, die Kinder mit dem christlichen Glauben in Verbindung zu bringen. Das Erste, wenn die Kinder in die Einrichtung kommen, ist, dass sie zur Ruhe kommen, einer Andacht lauschen oder eine Geschichte aus der Bibel hören. Auch gebetet wird gemeinsam. Dabei wird das Team durch den örtlichen Pastor unterstützt.
Aber auch die Angebote selbst sind häufig ganzheitlich angelegt. Beim Angebot „Kalligraphie“ geht es eben nicht nur darum „schön zu schreiben“, sondern auch um den Inhalt dessen, was man schreibt – oft sind es Sätze aus der Bibel oder Sprichworte, die den Kindern gefallen. Selbst Jiu Jitsu wird in der Lebensschule nicht als Kampfsport gelehrt, sondern als Lehre für das Leben, das von Gott gewollt ist.

Das nächste ELMinar dieser Reihe mit einem digitalen Projektbesuch ist übrigens am 7. September. Dann geht es nach Beni in Malawi. Anmeldung: www.elm-mission.net/veranstaltungen/elminar-fuer-eine-gerechtere-welt-in-beni/malawi