"Time to change"

Am 14. November fand im Ludwig-Harms-Haus der Jahresempfang des Ev.-luth. Missionswerks in Niedersachsen (ELM) statt. Krönung des Abends war die Eröffnung der neuen Dauerausstellung „time to change“.

"Time to change" heißt die neue Ausstellung im Hermannsburger Ludwig-Harms-Haus, die am 14. November im Rahmen des Jahresempfangs des ELM feierlich eröffnet wurde. Mit der  Erlebnisausstellung macht das Missionswerk nicht nur sich selbst und seinen Partnerkirchen, sondern auch der Gemeinde Südheide und ihren Gästen ein Geschenk. Anlass ist das 175-jährige Jubiläum des ELM, das bereits bei einer internationalen Partnerkirchenkonsultation im September und jetzt auch in Hermannsburg mit geladenen Gästen aus Kirche und Kommune gefeiert wurde.

"Wir hatten überlegt, den Jahresempfang schon im Frühjahr zu machen", berichtete Thomas Wojciechowski, stellvertretender Direktor des ELM, bei seinen Begrüßungsworten und fügte hinzu: "Aber da war unsere Ausstellung noch nicht fertig. Die ist vor einer Stunde fertig geworden." Die über 100 Besucher*innen reagierten auf diese Nachricht sichtlich amüsiert, hatten sie doch beim Ankommen auf dem Empfang zu mitreißenden Ohrwürmern der Violin Guys, entspannten Gesprächen und dem im Hintergrund bereit stehenden appetitlich angerichteten Buffet bisher wohl nicht den Eindruck, dass hier nicht alles perfekt vorbereitet war.

"Bei einem Unfall kommt es auf die Ersthelfer an, bei einer Ausstellungseröffnung auf die 'Letzthelfer'", bestätigte Michael Charbonnier, der das Konzept für "time to change" erarbeitet und den Aufbau organisiert hat, schmunzelnd und bezog in seinen Dank alle ein, die zum Gelingen beigetragen und dafür gesorgt haben, dass die neue Ausstellung "Spaß macht", so der Wunsch von Charbonnier. Finanziell wurde die Ausstellung auch durch Fördergelder aus dem EU-Programm "LEADER" substanziell unterstützt. "Time to change" stellt die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals), die sich mit zahlreichen Zielen des ELM und seiner Partnerkirchen decken, in den Mittelpunkt. Die Ausstellung ist täglich von 8 bis 17 Uhr geöffnet (Eingang zum Restaurant, vom Foyer führt eine Treppe ins 1. Stockwerk).

Thomas Wojciechowski erläuterte in seiner Ansprache beispielhaft, was das ELM mit den SDGs als Schwerpunkt der Ausstellung verbindet: "Brich dem Hungrigen dein Brot", heißt es in Jesaja 58,7. Auf die Inhalte der Ausstellung übertragen, verbindet sich damit das SDG 2: "Kein Hunger" Dasselbe Ziel haben aber auch Projekte, die das ELM in seinen weltweiten Partnerkirchen unterstützt. "Leben in Fülle für alle Menschen, ist der Auftrag der Mission", so Wojciechowski. Was also, könne es Besseres geben, als daran mitzuwirken, dass die Welt besser wird?

Dr. Emmanuel Kileo, Direktor des ELM, nutzte seine Rede, um auf die 175-jährige Vergangenheit, auf die Gegenwart und Zukunft zu schauen. "Die Anfänge waren geprägt von Entschlossenheit und Hingabe, als Menschen sich auf den Weg machten, das Evangelium in ferne Länder zu bringen, ohne zu wissen, was sie erwarten würden. Sie wollten das Wort Gottes mit anderen Menschen teilen, Brücken der Verständigung bauen und im Glauben wachsen – nicht allein, sondern gemeinsam", so der Theologe. Diese Pionierarbeit bilde das Fundament, auf dem das ELM heute stehe. Später hätten die Missionar*innen festgestellt,  "dass Mission keine Einbahnstraße ist, sondern eine Straße mit Gegenverkehr, eine wechselseitige Bereicherung, eine Weggemeinschaft, die uns mit Menschen weltweit verbindet und uns an die Kraft der christlichen Gemeinschaft erinnert." Kirche genügt sich dabei nicht selbst: "In einer Welt, die von Konflikten und Ungleichheit geprägt ist, möchten wir als Christen einen versöhnenden Beitrag leisten", so Kileo abschließend.

Für die Gemeinde Südheide beglückwünschte Bürgermeisterin Katharina Ebeling das ELM zum Jubiläum und zur neuen Ausstellung. Diese wolle Menschen motivieren, sich für ein gutes, freies und friedliches Leben einzusetzen. Sie sei ein "herausragendes und gelungenes Projekt". Im Anschluss an den formellen Teil, gab es bei leckeren Häppchen, Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen, und natürlich die neue Ausstellung zu erkunden.

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