Schuhe für Schulkinder

In Südafrika hat Ntuthuko Nkosi die Arbeit und Mitarbeitende des ELM kennengelernt. In seiner Kirchengemeinde in Durban unterstützt das ELM seit diesem Jahr die Ausstattung von Schulkindern.

Kinder, die im Winter barfuß zur Schule kommen. Kinder in kaputten Schuhen. Oder auch Kinder, die in gebrauchten Schuhen unterwegs sind, die ihnen nicht passen. Diese Bilder sah Ntuthuko Nkosi, Pastor der ELCSA South-Eastern-Diocese in der großen Township uMlazi, südlich von Durban (Südafrika), häufig bei seinen Gottesdiensten in Schulen. Er liebe es, bei den wöchentlichen Morgenandachten mit den Kindern zu singen und eine Andacht zu halten, berichtet der südafrikanische Theologe, der zur Zeit in Deutschland zu Besuch ist. Aber es mache ihn traurig, wenn Kinder sich Sorgen um die Zukunft machen müssten und nicht einfach unbeschwert Kind sein könnten.

Deswegen hat Nkosi das Projekt mit den Schuhen ins Leben gerufen. Vor zwei Jahren hat er, unterstützt durch Freunde in Deutschland, damit begonnen, für Kinder Schuhe zu kaufen und sie persönlich zu den Familien zu bringen. Im vergangenen Jahr wurden dann Schuluniformen angeschafft. Ein Jahr Schuhe, ein Jahr Schuluniformen, mit diesem wechselnden Angebot wollten er und seine Mitstreiter möglichst viele Schüler*innen erreichen "Wir sind die Augen und die Hände und Füße von Jesus", sagt der Pastor. Für ihn liegt es auf der Hand, dass Kinder für ihren Schulbesuch so angezogen sein sollten, dass sie sich wohl und würdig fühlen können.

Seit diesem Jahr unterstützt das ELM sein Engagement finanziell. In Kontakt ist er mit dem Missionswerk schon länger: durch die gemeinsame Arbeit in der Ev.-luth. Kirche im Südlichen Afrika (ELCSA) mit entsandten ELM-Mitarbeitenden dort, durch Texte, die er für den Friedensort2GO-Pilgerweg in Hermannsburg geschrieben hat und im vergangenen Jahr durch die Teilnahme am Friedensort2GO-Camp des ELM in Südafrika. Nun ist er zum ersten Mal in seinem Leben in Deutschland – auf Einladung des ELM. Er wirkte bei unterschiedlichsten Veranstaltungen des Friedensort2GO und anderer ELM-Abteilungen mit: bei einem Workshop mit Vikar*innen der Landeskirchen, im wöchentlichen Friedensgebet einer lokalen Gemeinde, beim Unterricht im örtlichen Gymnasium, bei einer Veranstaltung zu "Südafrika nach der Wahl" in Hannover und vielen mehr. Und er besuchte einen weiteren Teilnehmer des Friedensort2GO-Camp und gewann über ihn Einblicke in den diakonischen Einsatz für arbeitslose Jugendliche in Diepholz.

Bereits nach dieser kurzen Zeit in Deutschland staunt Ntuthuko Nkosi über die Unterschiede zu seiner Heimat. "Ich glaube ich habe noch nie eine solche Stille erlebt, wie die, wenn ich hier in Hermannsburg morgens aufgewacht bin", stellt er fest. Auch die Pünktlichkeit der Deutschen beeindruckt ihn. Deutschland sei ein schönes und buntes Land, schildert er seine Eindrücke. Aber nicht bei allen Vergleichen hat es die Nase vorn. "Bei uns ist es normal, dass man mit einem ‚Hallo‘ und einem Lächeln begrüßt wird, wenn man zum Beispiel in ein Geschäft kommt", erzählt er. Das habe er hier oft anders erlebt. Und auch bei der Kommunikation mit Ausländer*innen sieht er noch einiges an Nachholbedarf. Englisch werde nur selten gesprochen, bedauert er.

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