Rugby: Südafrikas Springboks gewinnen gegen Neuseelands All Blacks
Zu Besuch bei Gemeindemitgliedern der Johanneskirche in Pretoria
Von Samstagnachmittag bis Sonntagnachmittag besuchten die Teilnehmenden der PCC Familien der ELCSA und NELCSA. Dies bot ihnen die Möglichkeit Gemeindeglieder kennenzulernen und einen Einblick in das kirchliche Leben Südafrikas zu bekommen. Wir haben eine Gruppe begleitet.
Ausgestattet mit fünf Fragen zum kirchlichen Leben ging die Reise los.
"What does your dream church look like?"
war eine der Fragen. Hierauf wurden zum Beispiel folgende Wünsche formuliert:
- Die Kirche soll nah an den Menschen sein.
- Der Inhalt und nicht die Form sollte zentral sein.
- Die Kirche sollte eine tolle Ausstrahlung haben.
Auch weitere Fragen zu Glaube, Kirche und Leben wurden diskutiert:
- Wie funktioniert die Krankenversicherung in Südafrika, Brasilien und Deutschland?
- Gibt es eine staatliche Rente? Ist diese sicher?
- Warum darf beim Rugby der Ball nur nach hinten geworfen werden?
Dabei haben die Teilnehmenden gelernt, das auch Rugby eine wichtige und (Achtung: ein kleiner Scherz) beinahe religiöse Komponente für die südafrikanische Gesellschaft hat. War Rugby in der Apartheid zunächst ein Sport der weißen Bevölkerung, so war es Nelson Mandela, der mit einer symbolischen Geste das Rugby für alle tragbar gemacht und so als Volkssport erhalten hat. Auch der Name des Teams - Springboks (afrikaans) - wurde bewusst beibehalten.
"Zu allererst danke ich Gott, dass ich diesen Sport betreiben darf und ich danke unseren Unterstützern, die uns treu bleiben von allen unterschiedlichen sozialen Gruppierungen - wie dem Obdachlosen, der unserem Bus zugejubelt hat bis zu den Fans auf den Rängen ...", sagte anschließend an das gemeinsam geschaute Spiel, einer der Spieler der Springboks, die das Spiel knapp gegen die All Blacks gewonnen haben. Außerdem traten die Spieler für eine diverse Gesellschaft ein. Der Gastgeber informierte während des gemeinsamen Fernsehens über die wichtigste "Regel" beim Rugby: Der Schiedsrichter hat keine Ahnung.
Um die Vergebung der Sünden ging es dann am nächsten Morgen: Es wurde ein Gottesdienst mit Abendmahl in der deutschsprachigen Johannesgemeinde in Pretoria besucht.
Hier waren auch viele weitere Teilnehmende der #PCC_24 , die bei anderen Familien untergebracht waren. Der Gottesdienst bediente allerdings auf keine Weise die Erwartungen, wie ein afrikanischer Gottesdienst abläuft - es war ein deutscher Gottesdienst mit Chor und Posaunenchor. Schön gewöhnlich oder gewöhnt schön?! Auf jeden Fall ist es ein Stück Heimat.
Einzig die Übersetzungen auf einer Leinwand erinnerte daran, dass der Gottesdienst in Pretoria stattfand:
En op sy reis na Jerusalem het Hy deur Samaria en Galiléa gegaan.
Die Teilnehmenden der PCC hatten das Glück der Vorstellung der neuen deutschen EKD-Pfarrerin Kornelia Schauf aus der Lippischen Landeskirche beiwohnen zu dürfen. Sie ist ab heute für sechs Jahre Pastorin in der Gemeinde. Sie hat übrigens einen hervorragenden Nachtisch mit Beeren, Sahne und Crumble gemacht, den einige der PCC-Teilnehmenden am vorhergehenden Abend kosten konnten. Am Ende des Gottesdienstesbegrüßte die neue Pastorin die anwesenden Teilnehmenden der PCC.
An den Gottesdienst schloss sich ein belebtes Kirchenkaffee auf dem Gelände der Kirche an, bei dem alle ins Gespräch kamen. Gesellig ging es dann in der Famile weiter mit Braai - Grillen. Dazu kam auch die neue Pastorin und die neue Diakonin der Gemeinde.
Die aus Deutschland stammende Diakonin Julia Bingießer aus der Schwestern- und Brüderschaft des evangelischen Johannesstift in Berlin (Deutschland) erzählte, dass sie zweimal im Monat einen englischsprachigen Contemporary Gottesdienst mit Lobpreisband für Jugendliche in der Johannesgemeinde abhält.
Nach dem Braai ging es zurück zur Tagung und die Teilnehmenden besprachen ihre Erlebnisse.
Es zeigte sich, dass die Gottesdienste sehr vielfältig sind: in Deutsch, in Englisch, für junge Menschen, für alte Menschen, geleitet von ehrenamtlichen Gemeindegliedern, weißen und coloured ...
Vielleicht ist das kirchliche Leben so divers, wie es sich die Rugbyspieler der Springboks für die Gesellschaft wünschen?
Wir danken allen Gastfamilien, dass Sie uns aufgenommen haben und für eure Gastfreundschaft! Ihr habt uns ein einmaliges Erlebnis bereitet!