
Kirche gegen Rechtsextremismus
Lars Dedekind ist neuer Vorsitzender der Initiative Kirche für Demokratie und gegen Rechtsextremismus (IKDR)
Propst Lars Dedekind ist neuer Vorsitzender der Initiative Kirche für Demokratie und gegen Rechtsextremismus (IKDR) Niedersachsen. Er wurde am 4. Juni 2025 zum Nachfolger von Pastor Wilfried Manneke gewählt, der den Vorsitz nach über zehn Jahren abgab.Dedekind ist seit 2020 Propst der Ev.-luth. Propstei Braunschweig und engagiert sich seit Jahren im Sprecher*innenrat der IKDR. Zuvor war er neun Jahre Landesjugendpfarrer in der Landeskirche Braunschweig. Von 1999 bis 2008 vom Ev.-luth. Missionswerk (ELM) ensandt, lebte und arbeitete er mit seiner Familie als Pastor und Religionslehrer an der Kodaikanal International School in Indien, nachdem er Theologie am Missionsseminar Hermannsburg studiert hatte.
Zu seiner Wahl sagte Dedekind: „Das Paradies ist auf Erden noch nicht angebrochen, aber uns in Deutschland geht es heute so gut wie nie! Wir leben in einem demokratischen Rechtsstaat, der historisch einmalige Rahmenbedingungen von Sicherheit und Freiheit, Stabilität und Pluralität bietet. Es ist nicht perfekt – doch keine Lösung ist es, alles schlechtzureden oder die Grundpfeiler unseres Staates zu demontieren. Als Bürger dieses Landes und als Christ trage ich Verantwortung dafür, dass diese demokratischen Grundlagen auch künftig erhalten bleiben. Die Liebe Gottes, die allen Menschen gleichermaßen gilt, ist für mich Leitlinie meines Handelns – ganz im Sinne von Artikel 1 unseres Grundgesetzes: ‚Die Würde des Menschen ist unantastbar.‘ Deshalb engagiere ich mich für Demokratie und gegen rechtspopulistische Strategien und rechtsextreme Positionen – und habe die Wahl zum Vorsitzenden der IKDR Niedersachsen gerne angenommen.“
Die IKDR ist ein kirchlich getragenes, ökumenisches Netzwerk, das sich für Demokratie, Menschenwürde und gegen rechtsextreme sowie menschenfeindliche Haltungen engagiert - so wie sie seit Jahren zum Beispiel in Eschede auf dem ehemaligen Hof Nahtz propagiert werden. Regelmäßig demonstriert dort ein zivilgesellschaftliches Netzwerk aus Kirchen, Politik, Verbänden und Initiativen gegen die rechtsextremen Umtriebe auf dem Gelände. Hierzu gehören auch die von den Rechtsextremisten veranstalteten Sonnwendfeiern. Jetzt hat der Landkreis Celle die Nutzung des Geländes als Veranstaltungs- und Schulungsstätte untersagt.
Dennoch findet am 21. Juni wieder eine Demonstration gegen Hass und Intoleranz und für Vielfalt und eine offene Gesellschaft statt. Start ist um 14:00 Uhr am Bahnhof Eschede.