Die Schnecken sind Feinschmecker

Elementares Erlebnis: Ackern für den Besuch der Bischöfe. Vorbereitungen für die Partnerkirchenkonsultation.

„Ich mag keine Gartenarbeit“ sagt Waldemar Rausch, Referent für Nachhaltigkeit beim ELM. Vermutlich liegt das daran, dass er als Kind im Garten helfen musste. Hätte er damals wohl gedacht, dass er einmal mit Bischöfen aus aller Welt auf einem Acker in der Nähe von Winsen Aller stehen wird? Vermutlich nicht. Am liebsten isst er die Früchte, die von den Schnecken angefressen sind. „Ja, die wissen halt, was schmeckt“, so Rausch. Die Bischöfe und eine Kirchenleiterin kommen in der kommenden Woche. „Ich bin Landwirt im Nebenerwerb. Meine Partnerin Sandra und ich arbeiten auf einem Büffelhof in Eilte. Sie verkauft Käse der Wasserbüffelhof. Letztes Jahr haben wir die Solidarische Landwirtschaft gegründet.“ sagt Norman Leiser. Der Wasserbüffelhof ist übrigens aus dem ZDF bekannt. Die ersten Staffeln der Büffelranch wurden dort gedreht. Das kennen die Bischöfe nicht. Die kennen aber Landwirtschaft und zum Teil sicherlich das gemeinsame Gärtnern. „Ich bin sehr gespannt auf die Reaktion der Kirchenobenhäupter“, sagt Rausch, „in Russland haben die Leute tolle Nutzgärten, das ist gar nicht so viel anders als hier. Z.B. Istok ist hier ein tolles Beispiel“. Das kennen die Leute der Solidarischen Landwirtschaft nicht. 

Solidarische Landwirtschaft: Was ist das?      

In der Solidarischen Landwirtschaft finanziert eine Verbrauchergemeinschaft eine Landwirtschaft und teilt die erzeugten Produkte. In Deutschland und darüber hinaus, gibt es verschiedenste Ausprägungen dieses Modells. Ziele der Projekte können sein: Saisonales denken zu fördern. Das heißt, die Erzeugnisse zu essen, wenn sie reif sind oder diese haltbar zu machen. Die Landwirtschaft schätzen zu lernen und überhaupt zu lernen: Warum ist die Mohrrübe krumm und schmeckt trotzdem? Für andere ist es eine Erfüllung, der Weg zur eigenen Scholle, ihr Weg die Welt zu retten. Jetzt kommen wieder die Bischöfe ins Spiel, denen nicht nur ein elementares Erlebnis geboten werden soll.

Warum kommen die Bischöfe?

Die Bischöfe und Kirchenoberhäupter kommen im Rahmen der Partnerkirchenkonsultation (PKK) des ELM nach Hermannsburg und konferieren dort. Eine Exkursion führt die Dame und Herren nach Winsen Aller zur dortigen Solidarischen Landwirtschaft. Waldemar Rausch organisiert die Tour und hat sich den Acker schon vorab angesehen. Für die Landwirte selber ist es übrigens ein finanzielles Risiko: Zwei Jahre müssen im Schnitt vorfinanziert werden, bis die SoLawi läuft. Norman Leiser und seine Partnerin waren und mutig, idealistisch und haben dieses Projekt gestartet. Projektarbeit: Da kennen sich die Bischöfe und das ELM auch aus. 

Jetzt muss gegossen werden. Zwei Brunnen wurden dafür reaktiviert - ein großes Glück für die Solidarische Landwirtschaft. 

„Let justice flow like water … „ Amos 5,24 ist der Leitspruch der PKK. Das passt irgendwie auch hier. 
 

Bildergalerie: Und so sieht der Acker aus ...

Hof Leiser: Die Solidarische Landwirtschaft in Winsen Aller