Begleittexte zur Ausstellung

Die Krippen sind nummeriert von 1 bis 12. Anhand der Nummern finden Sie hier die Erläuterungen zu den Krippen.

1 Republik Südafrika

Diese Zulu-Krippe aus Südafrika wurde von dem traditionellen Holzschnitzer des Zulu-Volkes, Asmon Mzila, gefertigt. Herausragend steht der Hirte mit einem Schaf unter dem Arm da. Mzila meint hier den „guten Hirten“ und verweist damit auf Jesus selbst.

Südafrika-Missionar Herbert Seinwill brachte die Krippe und andere Skulpturen des Künstlers nach Hermannsburg.

 

2 Peru

In der farbenprächtig bemalten Krippe aus Peru sind Menschen in traditioneller Kleidung der Andenbewohner dargestellt. Kreisförmig angeordnet, konzentriert sich der Blick aller auf das Jesuskind. Maria, Josef und die Heiligen Drei Könige im oberen Teil der Tonfigur sind größer dargestellt als die Hirten.

Für die Herstellung besonders ist, dass sie gegossen wurde. Der Ton wird auf traditionelle Art in eine Form gegeben, dann gebrannt und im Anschluss bemalt. Dies greift zurück auf eine alte Technik der Inka.

 

3 Kanada

Die Iglu-Krippe aus Kanada zeigt, wie das Geburtsgeschehen im hohen Norden aussehen könnte. Statt auf Heu und Stroh liegt das Jesuskind dick vermummelt in einem Pelz. Zur Seite stehen ihm Robbe und Eisbär, die Tiere, die dort heimisch sind.

 

4 Tansania

Diese Krippe zeigt die Heilige Familie samt zwei Hirten in einer, für den afrikanischen Kontinent typischen, Lehmhütte. Die Türen der Krippe lassen sich bewegen. Im offenen Zustand ist die Heilige Familie in der Mitte zu sehen und die knienden Hirten samt Schaf in den Seitentüren. Auffällig ist, dass alle Figuren weiß gekleidet sind, die Stellen an denen die Haut der Menschen zu sehen ist, sind bewusst aus schwarzem Holz gefertigt worden. Die Schnitzart ist der, der Makonde zuzuordnen.

 

5 Äthiopien

Aus Materialien, die im Land üblich sind, wurde diese Krippe aus Äthiopien gefertigt. Durch die Kleidung im Stil verschiedener Volksgruppen wird die Vielfalt der Völker deutlich. Der Steintrog, in dem Jesus liegt, passt zu den heutigen Lebensbedingungen in Äthiopien. Bis heute sind Futterstellen aus Stein für Nutztiere üblich.

 

6 Sibirien

Wer diese Krippe aus Sibirien nach dem 2. Weltkrieg aus einem Gefangenenlager mitgebracht hat, ist nicht bekannt. Die Form des Granatsplitters mit der kleinen eingebetteten Figur im Zentrum hat die Fantasie eines Menschen angeregt. So ritzte er in mühevoller Kleinstarbeit die Worte Heiland – Christus – Mensch – Geboren – Maria – Josef – Hirte – Engelschar in das harte Eisen und stellte drei Kreuze über die Szene. Die Weihnachtsgeschichte in wenigen Worten; vielleicht der einzige Trost in dieser Zeit.

 

7 Republik Südafrika

Diese Krippe mit Zulu-Figuren beeindruckt durch ihre Bemalung. Missionsschwester Marianne Dumjahn (geb. 1924) hat die Figuren in Deutschland herstellen lassen, um sie an ihren Einsatzorten u. a. in Südafrika und Botsuana zu Weihnachten in einem Andachtsraum oder einer Kapelle aufzustellen.

Gefertigt wurde die Krippe aus einer Mischung von Pappe, Lehm, Kuhdung und Stroh. Der Kuhdung wirkt hierbei antiseptisch und sorgt dafür, dass die Figuren nicht von Parasiten befallen werden.

 

8 Republik Südafrika

Eine Krippe, die Zeugnis gibt von der Partnerschaftsarbeit zwischen Oese und dem IGWA Circuit in Südafrika. Laut eigener Aussage, besteht die Partnerschaft seit 1990 und wird durch die Begegnung und die gemeinsame Fürbitte mit Leben gefüllt. Diese Krippe besteht aus einzelnen Holzfiguren, die sich variabel zusammenstellen lassen.

 

9 Peru

Im Gegensatz zu ihrer ebenfalls in der Ausstellung gezeigten „Schwester aus Ton“, ist diese eine ganz einfache Form der Darstellung. Die Einzelteile der Krippe sind aus Holz geschnitten und bemalt. Gemeinsam versammeln sich die Figuren, unter denen auch der Engel Gabriel zu finden ist, auf einem Holzbrett.

 

10 Brasilien

Maria mit dem Jesuskind. Diese Krippenfigur wurde von Indigenen des Volks der Guarani geschnitzt. Die Guarani leben in Nordargentinien, Paraguay, Bolivien und auch in Brasilien. Faszinierend ist der Blickkontakt zwischen Mutter und Kind.

 

11 Mexiko

Unter dem Motto „Platz ist in der kleinsten Hütte“, wurde diese Krippe in einer Nussschale von einer Frauengruppe angefertigt. Sie stammt aus der Stadt Puebla in Mexiko und wurde dort auf dem Markt angeboten. Die Frauen haben in mühevoller Handarbeit sehr detailgetreu die Heilige Familie, die Tiere und einen Sternenhimmel in die Nussschale eingezeichnet.

 

12 Tansania

Diese Makonde-Blockkrippe wurde aus einem Stück Ebenholz geschnitzt. Zu sehen ist die Heilige Familie unter dem Stern von Bethlehem. Die Makonde sind eine Ethnie Ostafrikas, die sowohl im Süden Tansanias als auch im Norden von Mosambik beheimatet ist. Diese Krippe stammt vermutlich aus Tansania. Die Kunst der Makonde wird nach ihrer Ethnie als Makonde-Kunst bezeichnet und ist eng mit ihrer Kultur verbunden. Sie spricht für Detailreichtum und raffinierte Schnitzkunst, bei der häufig Frauen im Fokus stehen.

 

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