Gebete und Unterstützung für Malawi

Erst wochenlange Dürre, dann heftige Regenfälle. In Malawi hat der Präsident den Katastrophenfall ausgerufen.

Anfang März erreichte ein Hilferuf aus Malawi per E-Mail das Ev.-luth. Missionswerk in Niedersachsen. Geschrieben wurde er von Mphatso Thole, der in der Ev.-luth. Kirche in Malawi (ELCM) unter anderem für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich ist. "Im Namen von Bischof Dr. Joseph P. Bvumbwe ... schreibe ich diese Warnung, um Sie, liebe Partner und Begleiter, darauf aufmerksam zu machen, dass Malawi aufgrund der Trockenheit in den meisten Teilen des Landes und der Überschwemmungen in den Bezirken entlang des Malawisees eine weitere mögliche Katastrophe erlebt und erleben wird", hieß es in der Mail. Inzwischen hat sich die Situation in dem südostafrikanischen Land so zugespitzt, dass der Präsident Lazarus Chakwera in 23 von 28 Distrikten den Katastrophenfall ausgerufen hat.

Am 23. März erläuterte er in einer Ansprache an die Nation, dass nach vorläufiger Einschätzung annähernd 2 Millionen Selbstversorger-Haushalte von Missernten betroffen seien. Allein bei Mais wird mit einem Ernteausfall auf 44 Prozent der Anbaufläche im Land gerechnet. Auch auf Anbauflächen für Reis, Sojabohnen, Ackerbohnen und Erdnüssen sorgen die Dürre am Jahresbeginn und nun die starken Regenfälle für deutliche Einbußen. Die Überschwemmungen haben Straßen, Brücken und Häuser beschädigt, Menschen sind geflüchtet und leben jetzt in Notunterkünften. Es gab Verletzte und Todesopfer.

Es ist bereits das vierte Mal in vier Jahren, dass der Präsident den Katastrophenfall ausruft. In den vergangenen Jahren wurde das Land immer wieder von Katastrophen heimgesucht, deren häufiges Auftreten in Zusammenhang mit der globalen Erderwärmung steht - zuletzt im Februar/März 2023 von Zyklon „Freddy“. Das beschreibt auch Mphatso Thole von der ELCM. "Wie Sie wissen, erholen sich Malawi als Land und die Evangelisch-Lutherische Kirche in Malawi gerade erst von ... Wirbelstürmen, Cholera und der jüngsten Abwertung der malawischen Währung gegenüber dem US-Dollar. Die verheerende Lage besteht darin, dass die klimatische Situation des Jahres 2024 mit Trockenheit und Überschwemmungen eine weitere Eskalation der Inflation in diesem Jahr und in den kommenden Jahren auslösen wird, was zum Leid vieler Menschen in Malawi führt." Und er fügt hinzu: "Aus diesem Grund und weil wir uns bewusst sind, dass wir Partner und Gefährten in der Mission sind, haben wir beschlossen, Sie über diese Entwicklungen zu informieren und zählen dabei auf Ihre Gebete und Unterstützung, wie Sie es immer getan haben."

Das ELM unterstützt verschiedene Projekte in Malawi in den Bereichen Landwirtschaft, Gesundheit und Folgen des Klimawandels. Eine Auswahl finden Sie hier auf der rechten Seite.

Das Foto zeigt Überflutungen nach schweren Regenfällen im Phalombe Distrikt 2019.